Namibia

Johannesburg -Windhoek - Sossusvlei - Namib Naukluft Lodge - Swakopmund - Arandis - Immenhof Guestfarm- Outjo - Saturn-Farm - Vingerklip - Etosha NP - Hoba Meteorit - Khorab Lodge - Waterberg Plateau - Okahandja - Windhoek

http://www.namibia-cd.com/namibia_map.htm

Vorbemerkung

Alle Reisen plane ich über das Internet. Bisher habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Diese Namibia - Reise war für 2002 geplant. Doch am Tag vor unserer Abreise hatten wir in unserer Familie einen Todesfall. Ich stornierte diese Reise sofort bei allen Lodges und Gästefarmen. Niemand hat  Regress genommen. Im Gegenteil in den Antwortemails war aufrichtige Anteilnahme zu lesen. Wir waren zutiefst überrascht über eine solche Reaktion aus einem uns so fernen Land.

Zu der Reise 2003 haben wir uns relativ spät  entschlossen,  und so habe ich nur ein paar Übernachtungen über das Internet selbst gebucht. Den größeren Teil habe ich mit Hilfe der http://namibiareservations.com/ gebucht. Die Korrespondenzsprache ist auch Deutsch. Den Damen dort meinen Dank. Wenn man sich zu spät entschließt, gibt es Probleme mit Übernachtungen im Etosha - Nationalpark oder Waterbergplateau.

Fotos zu dieser Reise finden sie separat auf der Fotoseite.

Braunschweig - Johannesburg

10.Oktober 2003

Unsere Reise beginnt diesmal erst am Nachmittag. 17.25  soll es losgehen. So sind wir ausgeschlafen und nach einem guten Mittagessen bei Oma fahren wir gegen15.00 Uhr nach Hannover, unserem Tor zur Welt. Diesmal finden wir in P3 Parterre einen schönen Parkplatz und dann zum Abflug nach B12. Wir sind etwas zu früh und trinken  bei „Poselman, original german bakery“ Kaffee.

Anschließend zum Checkin. Alles läuft diesmal glatt. Keine versteckten Nagelscheren. Am Counter fragt man uns, ob wir in die Lounge wollen. Hanover Lounge klein und rauchig. Wir nehmen ein paar Getränke. Denn vor dem Fliegen soll man schon genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, da man pro Stunde Flug  etwa ½ Liter Flüssigkeit verliert.

Das Boarding verspätet sich. Dann geht’s lautstark ab mit Cityhopper -Turbo nach Amsterdam. Hier gehen wir in Lounge 52. Eine nette Dame am Empfang bucht uns bessere Sitze für den Rückflug.  Diesmal ist die Lounge wenig frequentiert.

20.30 Boarding nach Johannesburg. Wir sitzen Reihe 65 C und B.

Johannesburg – Windhoek

11. Oktober 2003

Der Flug KL 593 verlief ruhig. Die Uhr muss nicht umgestellt werden, nur die Jahreszeit.  In der Nachbarreihe sitzen vier junge Leute, die ebenfalls nach Windhoek weitereisen und von dort nach Büllsport. Die Einreiseformalitäten werden in Johannesburg zügig abgewickelt. Der Flughafen ist totale Nichtraucherzone. In der Arrival-Hall umschwirren uns gleich mehrer Gepäckträger. Wir lehnen dankend ab.

Einchecken bei British Airways, Flug 6275 nach Windhoek.  Bis zum Boarding gehen wir in die KLM –Lounge. Klein aber fein .

11.20 Boarding. Hier werden wir freundlicherweise von BA in die Business-Class gestuft. Gutes Essen und reichlich zu trinken. Neben uns nimmt ein Afrikaans sprechendes weißes Ehepaar Platz. Der Mann war wohl am Bein operiert worden und fliegt nach Windhoek zurück. Eine ganze Crew ist damit beschäftigt, dass alles nach seinen Wünschen läuft.

14.00 Uhr Landung in Windhoek. Der Flughafen liegt etwa 45 km von der Hauptstadt entfernt. Es ist heiß. Ein paar kleinere Flugzeuge stehen in der prallen Sonne. Vom Flugzeug zu Fuß zur Arrival Hall.  Alles ist okay.

Was wir gut finden: Die deutsche Botschaft  hatte an der Gepäckausgabe  unbedingt lesenwerte Merkblätter für Selbstfahrer ausgelegt. Vielen Dank Herr Botschafter!

Weiter zu Budget Car Rental. Hier hatte ich einen Toyota Camry gebucht. Da das Auto nicht verfügbar ist, erhalten wir einen neuen Mercedes 180 Kompression der C-Klasse.

In einem Bericht hatten wir gelesen, glücklich sei der, der auf Namibias Straßen einen Mercedes als Fortbewegungsmittel fahren darf, dieser Wagen absorbiere  besonders die Unebenheiten und Stöße der Schotterpisten“. Am Ende der Reise werden wir diesen Wagen über alles loben.

Wir haben wegen der Gravel-Roads  starke Bedenken, da Schäden an Unterboden-, Reifen- und Windschutzscheiben versicherungsmäßig nicht abgedeckt sind.

Ein endloses Asphaltband nennt sich Kalahari-Highway. Vor Windhoek  ist plötzlich eine Stoppstelle auf der Strecke. Verkehrspolizisten kontrollieren den Führerschein.  Kurz vor Windhoek ist ein Laster beladen mit vollen Weinflaschen umgekippt.

Bald darauf sind wir in unserer Herberge: Maison Ambre.  www.maisonambre.de/ . Das gut gesicherte Haus liegt in einer ruhigen Seitenstraße an einem der Nobelhügel von Windhoek und macht einen gepflegten Eindruck.

Frau Graefe ist alte Namibianerin wie sie feststellt.Sie führt uns in eines Ihrer Appartements.  Wolfgang, ihr Lebensgefährte, ist Deutscher und kommt aus Vöhrum , das in der Nähe von Braunschweig liegt. Aufgrund des langen Aufenthaltes hier fühlt er sich als Südwester. Das Südwester Lied hängt gerahmt an der Wand.

Das Südwester Lied

Hart wie Kameldornholz ist unser Land

und trocken sind seine Riviere. (=Trockenfluss)

Die Klippen sie sind von der Sonne verbrannt

und scheu sind im Busch die Tiere.

Und sollte man uns fragen:

Was hält euch denn hier fest?

Wir können nur sagen:

Wir lieben Südwest!

 

Doch unsre Liebe ist teuer bezahlt

trotz allem, wir lassen dich nicht.

Weil unsere Sorgen überstrahlt

der Sonne hell leuchtendes Licht.

Und sollte man uns fragen:

Was hält euch denn hier fest?

Wir können nur sagen:

Wir lieben Südwest!

 

Und kommst du selber in unser Land

und hast seine Weiten geseh’n

und hat unsre Sonne ins Herz dir gebrannt

dann kannst du nicht wieder gehn.

Und sollte man uns fragen:

Was hält euch denn hier fest?

Wir können nur sagen:

Wir lieben Südwest!

 

Heinz.A.Klein-Werner

Eine empfehlenswerte Homepage über Deutsch-Suedwest:

http://www.deutsche-schutzgebiete.de/suedwest.htm

Anschließend fahren wir nach Windhoek um einzukaufen. Abends bei einem Glas Wein diskutieren wir über soziale Probleme, die dieses arme Land, ein reines Importland, zu lösen hat.. 20.30 Nachtruhe.

Namib Naukluft Lodge.

12. Oktober 2003

 http://www.namibia-info.net/suednamibia/sossusvlei.html

Nach Ventilatornacht stehen wir gegen 7.00 Uhr auf. Es war ruhig. 8.00 Uhr zum Frühstück. Es erwartet uns ein reichlich gedeckter Tisch, den Frau Graefe liebevoll dekoriert hat.

Gegen 9.30 Uhr brechen wir auf zur Namib Naukluft Lodge.

Ria steuert erst den Bypass Windhoek an und biegt dann auf die C26 ab. Nach ein paar Kilometern hinter einer kleinen Brücke ist Schluss mit Asphaltstrasse, jetzt geht’s auf staubigem und steinigem Pad weiter. Die B- Strassen sind alle asphaltiert, die C-Strassen teilweise, die D-Strassen sind reine Schotterpisten (gravel-roads.)

Die deutsche Botschaft empfiehlt  „Fahren Sie 60 bis 70 km/h. Sie haben doch Urlaub“. Aufgrund der Straßenverhältnisse und der frei herumlaufenden Wildtiere  empfiehlt  sie weiter: „Vermeiden Sie grundsätzlich in der Dämmerung oder in der Nacht zu fahren! Teilen Sie sich Ihre Tagesetappen entsprechend ein. Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit eines vollen Fahrtages einschließlich Rasten/Tanken sollte mit 40 – 50 Km/h angesetzt werden“. Es lohnt sich das vierseitige Merkblatt genau zu lesen und zu beherzigen.

Manche Autos ziehen eine starke Staubwolke hinter sich her und überholen. In diesem Moment sieht man fast nichts. Ja, nicht mit überholen! Die Gefahr ist viel zu groß.

Wir sehen die ersten großen Nester der Webervögel. An einem Baum ist durch die Schwere des Nestes, in dem die kleinen Vögel nisten, ein riesiger Ast abgebrochen.

„Die kompliziert angelegten Nester werden im allgemeinen von den Männchen angelegt. Sie werden aus Pflanzenfasern, Spinnweben, Federn oder Wolle angefertigt. Sie sind kugelig oder flaschenförmig und nach oben immer geschlossen. Der  Eingang befindet sich am unteren Ende und hat eine lange Eingangsröhre, teilweise auch innere Unterteilungen. Die Nester werden oft mehrere Jahre bewohnt.“

Ein einsamer Springbock rennt an der Strasse entlang. Wir suchen PAD 1265. Plötzlich steht links ein schlecht zu lesendes Schild zur C24 .Wir  gelangen nach Nauchas und folgen der Empfehlung über den Spreetshoogte Pass, nach Iwanowski dem Pass der Pässe,  nach Solitaire zu fahren.

 Es geht immer weiter bergauf und der Pad wird immer verwegener. Doch oben auf der Passhöhe hat man einen weiten grandiosen Blick ins Land. Hier ist ein Parkplatz mit Bänken eingerichtet. Leider ist es diesig. Nach einer halben Stunde Rast beginnen wir die Abfahrt, die noch verwegener ist wegen des starken Gefälles - bis 22,2 % - und der zum Teil stark ausgewaschenen Schotterstraße. Ria fährt die Straße immer schräg an, damit wir nicht aufsetzen. Iwanowski schreibt: „Dieser Pass ist nur mit Allradfahrzeugen zu befahren“.

Gott sei Dank kommen wir heil runter und staunen wie die größeren Fahrzeuge hier ohne Schaden zu nehmen an uns vorbeifahren.

Am Wegesrand liegt eine Kuh auf einem erhöhten Sandhügel und schaut zufrieden zur Strasse hinüber. Ria sucht eine Ziegenherde auf, die durch Knabbern an stacheligen Sträuchern  und Dornengestrüpp versucht, satt zu werden. Beides muss natürlich fotografiert bzw. gefilmt werden.

Unterwegs diskutieren wir, über das Thema Lösung der Armut durch Bildung und wie kann Bildung trotz dieser weiten Entfernung zwischen den Besiedelungen der armen Bevölkerung näher gebracht werden. Die Wohlhabenden schicken ihre Kinder in Internate. Schulpflicht gilt für alle. Auch die Grundschüler werden schon in Internaten untergebracht. Ist aber diese Trennung von der Familie gut zu heißen?

Wir gelangen auf die C14, die nach Süden Richtung Maltahöhe weiterführt. Bei Solitaire biegen wir rechts ab auf die C19 und gelangen endlich zur Namib Naukluft Lodge. Die Lage der Lodge ist beeindruckend.  http://www.natron.net/nnl/start.html

Obwohl wir rechtzeitig  ein Zweibettzimmer gebucht hatten, ist nur noch ein 5-Bettzimmer frei. Etwas ungemütlich und nicht korrekt. Ansonsten ist der Service gut. Das Telefonieren von dort ist sehr teuer. Das abendliche Dinner und der gute südafrikanische Wein versöhnen uns wieder.

Sossusvlei

13. Oktober 2003

4.30 Aufstehen. Fahrt nach Sossusvlei im Allrad-Kleinbus. Unser Fahrer heißt Jürgen und ist Herero.  Wir sind rechtzeitig am Eingangstor. Wir müssen warten.  Am Toreingang vertreten wir uns noch einmal die Füße und fotografieren den Sonnenaufgang. Punkt 6.30 Uhr wird geöffnet.

Während der Fahrer sich auf die sandige Piste konzentrieren muss, bestaunen wir die an uns vorbeiziehende Vielzahl der großartigen rostroten Sanddünen.

Wir haben Glück, es ist leicht bewölkt, und Sonne und Wolken malen die Dünen in eindruckvollen Farben.

Am Anfang liegt die Elim - Düne, die besonders bequem erreichbar ist. Wir fahren weiter bis zur Düne 45, sie liegt 45 km vom Eingang entfernt und ist ca. 170 m hoch. Sie ist an dem Morgen noch unberührt und unsere Mitreisenden unternehmen die morgendliche Erstbesteigung. Wir bleiben unten und fotografieren die Landschaft. Die Kameldornbäume heben sich durch das satte Grün der Blätter von den rotfarbenen Dünen ab.

Als ich filmen will, versagt unser teurer Panasonic Camcorder . So ein Pech. Ich bin zutiefst enttäuscht. Unsere Digitalkamera hält durch und Ria schießt noch einige tolle Fotos (siehe Fotolink)

Während unserer Dünenwanderung hat unser netter Fahrer draußen im Schatten eines Baumes den Tisch gedeckt. Nach dem Frühstück treten wir die Rückfahrt an und besuchen noch den Sesriem Canyon. Hier hat der Tsauchab-Fluss sich ca. 50 Meter in den Schieferfelsen eingefressen.  Allrad ist auf den letzten Kilometern unbedingt notwendig.

Zurück zur Namib Naukluft Lodge. Es ist wieder ein wunderschöner Sonnenuntergang. Spazierengehen oder mal loswandern kann man hier nicht. Die Strecken sind zu weit. NNL bietet jedoch jedem Gast eine kostenlose Sundownerfahrt an.

 Da die Kamera sich nicht reparieren lässt, bleiben wir in der Lodge und beschließen, bereits am nächsten Tag nach Swakopmund zu fahren, um vielleicht die Kamera dort reparieren zu lassen. Ria telefoniert und wir bekommen eine Übernachtung im Strand-Hotel. Unsere angemeldete Übernachtung in Swakopmund war einen Tag später im Secret Garden. Doch leider konnten wir nicht ein Tag früher einkehren, da das Haus belegt war.

So genießen wir noch einmal das abendliche Essen und den guten Boschendaal Chardoney.

Namib Naukluft  - Swakopmund

14.Oktober 2003

Nach einem sehr guten Frühstück verabschieden wir uns von einigen netten Gästen und fahren zunächst nach Solitaire zum Tanken. Genügend Benzin, Wasser und einen guter Reservereifen sind wichtig  bei der Hitze und den Entfernungen .

Wir fahren auf die C14 Richtung Gaub Pass. Unterwegs liegt ein einsames Kamel auf einer ausgetrockneten Weide und schaut uns lässig zu, als wir es fotografieren.

Als wir mitten in der Wüste sind, will Ria unbedingt das beeindruckende Wüstenpanorama fotografieren. Die Schotterstraße  hat an der Rändern sehr viel Flugsand angesammelt. Plötzlich rutscht unser Auto nach links in den sandigen Randstreifen und nichts geht mehr.

Da höre ich in der Ferne das Motorengeräusch eines LKWs. Der Wagen kommt näher, ich winke und werde verstanden. Der Fahrer hält. Auf seinem LKW ist ein Gruppe junger netter Menschen, die sofort runterspringen. Nach kurzer Besprechung bekommen wir tatkräftige Hilfe und unser Auto ist ruckzuck wieder auf der Fahrbahn. Wir machen ein Foto und bedanken uns. Keine Schadenfreude, ein freundliches Winken und am Horizont sieht man nur noch eine Staubwolke.

Der Gaub Pass ist bequem zu befahren, Der nächste Pass ist der Kuiseb Pass (=11% Steigung). Auf der Passhöhe treffen wir unsere hilfreiche Gruppe. Da ich immer Gummibärchen mitführe und Werthers Echte, halten wir an und ich gebe dem Fahrer 2 große Beutel. Ein frohes Gejohle und dann geht’s weiter hinunter zum Kuiseb Canyon.

Die Straße führt hier direkt durch den Canyon. Er ist  durch den Fluss Kuiseb entstanden, der einmal sehr viel Wasser führte und sich so durch das relativ weiche Gestein einschneiden konnte.

Diese Landschaft hier war für die beiden deutschen Geologen Henno Martin und Herrmann Korn Zufluchtsstätte im 2. Weltkrieg.  Die beiden die nicht in ein Internierungslager nach Südafrika gebracht werden wollten, lebten hier in diesen Schluchten zweieinhalb Jahre lang. Das Buch von Henno Martin heißt: „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“ ISBN 0949995-25-8.

Ria meint, dass das Buch auch verfilmt wurde.

Wir fahren weiter und machen Rast und erleben die unendliche Stille der Wüste. Ein interessantes Gefühl. Man spürt die Relation zur Umwelt. Vor uns eine Fata Morgana, scheinbare Wasserflächen mitten in der Wüste. Diese Luftspiegelungen lassen sich fotografisch festhalten. Kurz vor Walvis Bay ist die Straße wieder asphaltiert; doch der stetige Wind hat den Dünensand auf die geteerte Straße geweht, so dass man auch hier noch  konzentriert fahren muss.

Die kleine Stadt wirkt sauber und europäisch. Ein Ort ohne Stacheldraht und Elektrozäune.

Wir fahren links ab in Richtung Pelican Point. Walvis Bay liegt  in einem Teil des Kuiseb Deltas. Hier am Pelican Point hat sich in dem seichten Gewässer eine beachtliche Pelikan-  und Flamingokolonie erhalten. Hunderte dieser Vögel sind hier zu sehen. Von Walvis Bay, bis 1994 südafrikanische Exklave, fahren wir weiter nach Swakopmund.  Im Fotogeschäft Behrensr lassen wir die defekte Panasonic Kamera durchchecken. Doch leider ist sie nicht zu reparieren.

Wir beziehen unser „Strandhotel“, direkt am Strand.

Da wir nichts mehr zu essen haben, besorgen wir uns noch einige Früchte und Käse und Wein . Auf dem Wege treffen wir einen Südafrikaner deutscher Abstammung. Er hat sich für 2 Monate hier in Swakopmund einlogiert, weil er Atembeschwerden hat und die Luft in Johannesburg nicht verträgt. Nun will er prüfen, ob er für immer hierher übersiedeln soll.

Zum Tagesabschluss genießen wir unser Abendbrot, den Wein und die nette Aussicht vom Balkon. Die "Bildungsdiskussion" geht weiter. Welche Hilfe zur Selbsthilfe ist möglich?

Swakopmund

15. Oktober 2003

Heute früh ein besonderes Schauspiel. Tausende Kormorane kommen in einer endlosen Schar aus der Bucht und ziehen flach über das Meer in Richtung der seichten Gewässer zwischen Swakopmund und Walvis Bay.

Nach einem sehr guten Frühstück packen wir , dürfen das Auto noch länger parken und machen unseren Bummel durch die Stadt. Überall Bezeichnungen „ Lazarett“ oder „Garnison“ in deutscher Sprache und in jedem Geschäft wird auch Deutsch gesprochen.

Ein Bildband über Namibia und das bereits erwähnte Buch „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“ wird gekauft. Dann fahren wir hinaus in die neu erbaute Vorstadt. Es sieht alles sehr ordentlich aus.

Ab Mittag ist das Wetter wieder schön. Den Nachmittagsspaziergang beenden wir mit Kaffee und Kuchen.

Anschließend dann zur Pension „Secret Garden“ Dieses nette Haus liegt fast unauffällig an der Strasse und hat einen wunderschönen Innenhof, der sehr dekorativ gestaltet ist. Die Zimmer sind freundlich und  geschmackvoll eingerichtet. http://www.nucleus2000.de/countries/namibia/features/secret01.htm

Swakopmund -Arandis - Immenhof Guestfarm

16. Oktober 2003

 Nach einem guten Frühstück verabschieden wir uns von den netten Gastgebern. Nach den üblichen Versorgungseinkäufen und Volltanken geht es weiter Richtung Usakos. Den Besuch der Skeleton Coast heben wir uns für den  nächsten Namibia-Besuch auf.

Wir fahren vorbei an Arandis.

Iwanowski: „In Arandis leben etwa 6000 Menschen... Die Stadt gehört der Rössing-Mine, deren Privateigentum der Ort ist. Bürgermeister, Verwaltungsangestellte, Kindergärtnerinnen: Alle werden vom Konzern bezahlt. Wenn man seinen Arbeitsplatz bei Rössing verliert, muss man den Ort verlassen.“

Die Rössing-Mine ist die größte Tagebau-Uranmine der Welt. Zur Zeit arbeiten noch ca. 200 Beschäftigte hier. Diese Mine kann nach Voranmeldung besichtigt werden. Wir verzichten. Auf der Fahrt nach Usakos grüßt links  „das Matterhorn von Namibia“ (1728 m ), die Spitzkoppe.  Am Ortseingang von Usakos biegen wir links ab und wollen zur Farm Ameib. Laut Iwanowski sollte man möglichst um 11 Uhr auf der Farm sein, um die entsprechenden Wanderungen zu Bulls Party und Philips Höhle (Felsmalereien) unternehmen zu können. Gegen 12.00 Uhr erreichen wir nach langer staubiger Anfahrt die Farm. Man lässt sich den Besuch gut bezahlen und die Ansichtskarten sind auch nicht billig.

Wir fahren bis zum Parkplatz und beginnen die Felsbesteigung zu den Malereien. Weiße Punkte auf den Felsen, gut sichtbar, zeigen an, wohin man laufen muss.. Hier herrschen heute 37 Grad Celsius. Wir Fußkranke sind schon gut ¾-Stunde unterwegs und der Schweiß läuft in Bächen den Rücken und die Stirn hinunter. Als wir meinen, unserem Ziel nahe zu sein, sehe ich hoch oben in den Felsen weitere weiße Punkte. Wir brechen ab und gehen zurück zum Parkplatz.

Nach einer Verschnaufpause verlassen wir die Farm und begeben  uns auf die Schotterpiste, um zur Immenhof Farm zu gelangen.

Die Strecke ist von hier aus dürftig ausgeschildert. Wir halten uns in Richtung Uis Myn und biegen dann auf den Pad Richtung Immenhof und Schönfeld ab. Unterwegs bewähre ich mich als Beifahrer und „Gatterexperte“. Die Gatter verhindern, dass das Vieh in fremde Regionen wechselt. An den Gattertoren sind die Fahrrinnen so sandig, dass Ria nur durch schräges Anfahren verhindert, dass wir stecken bleiben. Hier und da blockieren  Kühe, Rinder und Kälber den Weg.

Am späten Nachmittag erreichen wir  die Gästefarm Immenhof.

http://www.hunting-flight-service.com/a/farmen/jf2.htm

Friedhelm von Seydlitz – seine Frau Ria  ist zu Besuch in Deutschland - heißt uns gleich bei einem herrlich kühlen Bier willkommen und hat Zeit für ein interessantes Gespräch über  Farm und Leute. In seiner netten Art versteht er es gut, uns einen guten Einblick über  die Sorgen und Probleme einer Farm zu vermitteln. Seine Familie ist schon jetzt in der dritten Generation hier und man merkt am Umgangston mit seinen Beschäftigten, dass hier ein gutes „Familienklima“ herrscht. Seine schwarzen Beschäftigten kennt er aus seiner Kindheit und so ist dort ein Klima  des Zusammenarbeitens gewachsen, was in manchen  anderen Farm fehlt.

Die starke Trockenheit in diesem Jahr führte zu einem akuten Wassermangel; gerade war eine Bohrung 80 m tief wenig erfolgreich, und man muss sich  Sorgen um den Bestand der Viehherde machen. Das Anwesen  ist gut 5000 ha groß.

Weitere interessante Gäste sind schon zum wiederholten Male hier. Sie erzählten von einem traumhaft schönen  Flug mit Herrn von Seydlitz an die Victoria Falls in  Simbabwe. Alle waren begeistert von diesem Abstecher und berichteten über die wahnsinnige Inflation in dem Land von Präsident Mugabe. Man kann diesen Flug hier von der Farm buchen. Der nette Reisebegleiter dieser Gruppe, Herr Meier, berichtet sehr interessant von seiner beruflichen Ausbildung und von durchgeführten Touren.

Nach einem guten Abendessen an der gemeinsamen Tafel begeben  wir uns in unser schönes geräumiges Zimmer. Der Ventilator verschafft uns angenehme Kühle.

Immenhof - SATURN-Farm

17. Oktober 2003

Die Nacht ist still. Nur uns unbekannte Vogel- und Tierlaute sind zu hören. Doch am Morgen weckt uns eine deutscher Hahn.

Frühstück am gemeinsamen Tisch mit allen Gästen. Anschließend unternehmen wir eine Fahrt durch das Farmgebiet mit „Willibald“, einem freundlichen Herero.

Ein hoher Zaun  begrenzt Jagdfarmen, ein niedriger Zaun Zuchtfarmen. Wir kommen an „steinernen“ Klangkörpern vorbei, das sind eisenhaltige Felsen, die  auf Geröll liegen. Sie klingen nachhallend beim Anschlagen mit einem Stein. An einigen großen Felsen sind Zeichnungen der Buschmänner zu sehen. Endlich! - Weiter durch die Farm sehen wir Kudus, Onyx, Tukan und Affen. Dann gelangen wir zu einer Stelle, wo wir kleine Amethyste finden.

Nach der interessanten Rundfahrt verabschieden wir uns von Friedhelm und den anderen Gästen, die mit ihrem Tourguide ihre Reise durch Namibia  fortsetzen.

Wir fahren los und verirren uns an einer Weggabel. Friedhelm von Seydlitz kommt mit seinem Motorrad und eskortiert uns auf den richtigen PAD. Wir kommen an der Gästefarm „ Schönblick“, die wie ein kleines Schloss aussieht, vorbei. Sie gehört seinem Bruder. Wir gelangen auf die C33 nach Kalkfeld. Diese Strasse ist  geteert. Die Parkplätze sind sauber. Man trifft immer wieder eine Fünferkolonne, die diese sauber halten.

Hier eine interessante Bemerkung für die Autofahrer. Die Rastplätze sind immer durch Schilder angezeigt. Nur dauerte es lange bis wir verstanden, an welcher Seite nun der Rastplatz liegt. Beachten Sie bitte beide Fotos. Diese Schilder stehen, da Linksverkehr an der linken Straßenseite. 

                                     

Rastplatz : rechts                                 Rastplatz: links

Ich nehme an, Sie haben sofort am Bild erkannt, auf welcher Seite der Rastplatz ist, bei uns dauerte es länger.

Im letzten Jahr hatten wir die Reise über Hentjesbaai – Uis Myn  - Khorixas – Okaukuejo gebucht. Aufgrund der genannten Umstände hatte keine Übernachtsherberge Regress genommen. Die Jagdfarm Saturn sandte einen Gutschein zu. Doch da wir uns so spät zur Namibiareise entschlossen, mussten wir die Route ändern, wollten aber den Gutschein einlösen. Aus diesem Grunde führt die diesjährige Route Otjiwarongo und Outjo auf die C39 (neu ashaltiert) uns zur  Saturn –Jagdfarm der Familie Montermann.  Von Outjo genau die Hälfte des Weges bis bis Khorixas.  http://www.saturnfarm.de/

Herr und Frau Montermann begrüßen uns und laden uns zum Kaffee ein. Die Jagdfarm ist 7000 ha groß und bietet über 20 verschiedene Wildarten.

Herr Montermann ist passionierter Jäger und wie die vielen Auszeichnungen zeigen, auch ein exzellenter Schütze.

Die Bungalows, das wunderschöne Schwimmbad und die große teilweise reetbedeckte Terrasse bilden eine angenehme Atmosphäre. Dazu kommen die vorzüglichen Speisen, die Frau Montermann uns servieren lässt. Man fühlt sich sofort wohl.

Im Gespräch stellt sich raus, dass wir gemeinsame Bekannte aus dem Rheinland haben. So klein ist die Welt. Vor 6 Jahren zogen sie aus Köln hierher. Die Umstellung war groß. Man darf in Afrika nicht nach deutschen Maßstäben einen Farmbetrieb leiten. Die schwarzen Arbeiter gehören unterschiedlichen Stämmen an.

 Die einen können mit Geld umgehen, die anderen haben nach eine paar Tagen keinen Lohn mehr. Diese Arbeiter dürfen ihr Geld für sich behalten, jene müssen die Dorffamilien hiervon unterstützen.

 Herr und Frau Montermann beschäftigen Damara, Nama und Owambos. Alle Stämme haben unterschiedliche Charaktere.  Fleisch von Jagdwild ist Bestandteil des Lohnes, da sonst gewildert würde. Unterkunft und Wasser und Verpflegung sind frei, dazu wird ein Monatslohn gezahlt.

Wir staunen, welche Probleme es gibt, die uns vollkommen unbekannt sind.

Nach einem sehr guten Abendessen sitzen wir unter dem wunderschönen afrikanischen Sternenhimmel noch lange zusammen und tauschen unsere Gedanken zu verschiedenen Problemen aus, die es in Deutschland und Afrika gibt.

Saturn-Farm und Vingerklip

18, Oktober 2003

Heute früh 8.30 Frühstück.. Herr Montermann kommt von der Farmarbeit zurück. Anschließend sitzen wir noch zusammen.

Gegen 11.00 Uhr fahren Ria und ich zur Vingerklip –Lodge. Am Weg steht der Vingerklip-Felsen. Diese Felssäule ist 35 m hoch und steht wie ein Finger auf felsigem Sockel. Auf der Fahrt dorthin hat man eine schöne Sicht auf die Tafelberge, die im Ugabtal stehen.

„Es gab eine Zeit, da war die Vingerklip (Fingerklippe) einer von zwei Monolithen Namibias. Dann geschah 1988 das, was manche als böses Omen ansahen: Der Mukorob (Finger Gottes), ein hoher Felsen auf dünner Basis in der südlichen Mitte des Landes bei Keetmanshop stürzte in stürmischer Nacht ein. Das Resultat: Touristen, die nach Etosha kommen, nehmen jetzt erst recht auch die nicht allzu weit entfernte Vingerklip im Danaraland mit ins Reiseprogramm auf, vor allem weil in unmittelbarer Nähe die komfortable Vingerklip Lodge mit phantastischen Ausblicken lockt. (ADAC)“

Die Lodge liegt wirklich einzigartig. Es ist Mittagszeit und alles ist ruhig. Die Sonne brennt kräftig und die Aussicht ist wirklich grandios. Sie erinnert etwas ans Monument Valley in den USA.

Nach einem Tee fahren wir zurück zu unserer Lodge und ruhen uns erst einmal aus. Gegen 17.00 Uhr begeben wir uns mit Herr Montermann auf „Farmfahrt“.  Fritz und Jambo, zwei liebenwerte Hunde, begleiten uns. Herr Montermann fahrt mit seinem Pickup die Wassertanks ab, die über ein Leitungssystem die Wasserstellen seiner Jagdfarm versorgen. Trinkwassernot für seine Tiere hat er nicht. Kudus trinken allein schon 50 Liter pro Tag. Salz und Salzlecksteine werden ausgelegt. Die Salzlecksteine sind wichtig für die Verdauung, da noch Trockenzeit herrscht. Die Farm ist riesig und bietet natürlich ebenfalls herrliche Ausblicke auf die Ugabterrassen. Hochprozentiges Gefälle und schier unüberwindbare Anstiege bewältig Herr Montermann ohne Probleme.. So gelangen wir rechtzeitig zum Abendessen zurück.

Frau Montermann hat Hartmanns Bergzebra Filetsteaks so zu bereitet, dass wir heute noch in Geschmackverzückungen geraten, wenn wir daran zurückdenken. Biolek würde dreimal staunen.

Die Stromversorgung ist sehr gut auf der Farm. Herr Montermann ist selbst vom Fach und tüftelt alles selbst aus. Nun beabsichtigt er Sonnenkollektoren einzusetzen.

Die Krankenversorgung ist im Allgemeinen gut geregelt. Es gibt zentrale Kliniken. Die Arbeitnehmer erhalten ein Behandlungsheft, darin wird festgehalten, wann der Arzt konsultiert wurde und welche Behandlung durchgeführt wird.. Mittlerweile ist über Hälfte der schwarzen Bevölkerung an Aids erkrankt. Diese Erkrankung geht durch alle sozialen Schichten. Die starke Zunahme merkt man an der stark zunehmenden Zahl der wöchentlichen Bestattungen.

Zum Thema Aids. Die Wudu-Priester haben hier zunehmend schlechten Einfluss. Ist ein Mann an Aids erkrankt, empfehlen diese Geschlechtsverkehr mit Kindern. Je jünger umso besser. Stirbt der Betroffene doch, zumeist aufgrund der Immunschwäche an TBC oder Lungenentzündung oder Malaria, sagt der Priester: Ja, er ist gestorben, aber nicht an Aids, sondern an TB oder Lungenentzündung usw.

Dies alles beschäftigt uns noch lange am Abend.

Etosha-Nationalpark 

19.Oktober 2003

http://www.namibia-info.net/zentralnamibia/etosha_info.html

Nach einem sehr guten Frühstück mit Rauchfleisch vom Kudu verabschieden wir uns von Herrn und Frau Montermann von Fritz und Jamba. Ein Abschiedsfoto muss sein. Zu Besuch komme ich gerne, doch leben möchte ich hier in dieser Einsiedelei nicht. 60 km bis zur nächsten Ortschaft.

Wir fahren zurück bis Outjo, um dann links in Richtung Etosha-Pan abzubiegen. Zwei nette schwarze Tramper stehen und möchten mitgenommen werden. Leider sollen und dürfen wir das nicht. Die Strecke ist langweilig und plötzlich sind wir am Parkeingang.

Die Einreiseformalitäten sind rasch erledigt. Die junge Frau am Schalter wünscht uns noch einen schönen Tag und weiter geht es mit gebremster Geschwindigkeit nach Okaukuejo.

Etosha-Nationalpark (ADAC:)

Etosha, das heißt großer weißer Platz, ,benannt nach der riesi­gen Salzpfanne, die einen großen Teil des Nationalparks einnimmt. Die Etosha Pan war vor langer Zeit ein See, der durch die hohe Verdunstungsrate langsam aus­trocknete, doch kann es in der Regenzeit von November bis April, (dann Malaria-Prophylaxe nötig) vorkommen, dass sich Wasser in der Pfanne sammelt. Der Park ist immer der unbestrittenen Höhe­punkte des Landes; nicht wenige Touristen kommen vor allern wegen dieses über 20000 km2 grossen Tierparadieses nach Namibia. Auf direktem Weg zwischen Von-Lindequist-Tor im Osten und Andersson-Tor um Süden könnte man es in einem halben Tag durchqueren - allein, wer wollte sich hier beeilen, wo es doch gerade das geduldige Beob­achten der Tiere an den Wasserstellen ist, was den Besuch in Etosha unvergesslich macht.­

„Namibia und besonders Etosha erziehen den Besucher zum Frühaufstehen, denn dann ist die Luft noch kühl und klar, das Licht einmalig: Zeit zum Verlassen der Restcamps und zum Aufsuchen der Wasserlöcher, wo sich zu verschiedenen Tageszeiten die Herden sammeln. Löwen, Giraffen, Zebras, Gnus und natürlich Ele­fanten gehören bald wie selbstverständlich zum Tagesablauf, seltener stößt man auf Nashörner, Geparden und Leoparden. Und trifft man sein Lieblingstier tags­über einmal nicht im Park an, wartet man zu Sonnenuntergang einfach und bequem an den beleuchteten Wasserlöchern der Restcamps, Okaukuejo Halali und Namutoni.“

Neu ist das "Nehale lya Mpingana Gate" (King Nehale Gate) bei Andoni im Nordosten.

Der Etosha NP erstreckt sich über  gut 22.000 qkm und erstreckt sich von West nach Ost über ca. 130 km. Die große Regenzeit ist in den Monaten Januar- März. Die beste Reisezeit ist ab Mai bis Ende September /Mitte Oktober. Dann ist Trockenzeit. In diesem Jahr war es eine extreme. Der Vorteil ist der, dass man die meisten Tiere sieht, denn kein Laub stört die Sicht. 

In Okaukuejo kaufen wir ein. Ich kaufe Biltong. Das ist luftgetrocknetes, gewürztes Rind- oder Antilopenfleisch, eine namibische Spezialität. Wasser und Obst werden eingekauft  und nach einer Teepause fahren wir weiter nach Halali, da wir hier eine Übernachtungsmöglichkeit fanden. Speedlimit ist 60km/h.

Rechtzeitige Reservierung der Unterkünfte im Etosha Park ist unbedingt erforderlich und erfolgt zentral über:

Director of Tourism - Reservations

Private Bag 13267, Windhoek 9000, Namibia

Tel ++264-(0)61-236975

Fax ++264-(0)61-224900

reservations@mweb.com.na

Die Unterkünfte im Etosha National Park sind oft ausgebucht und man muss dann auf die umliegenden Lodges und Hotels, vor allem in Outjo und Tsumeb ausweichen.

Korrespondenzsprache ist Englisch.

Halali benannt nach dem deutschen Jagdsignal „Halali“ ist laut Iwanowski das ruhigste Camp von allen. Es liegt in der Mitte der Strecke zwischen West- und Osteingang. Auf der Fahrt dorthin sehen wir schon sehr viele Tiere.

Die Anlage ist groß und sehr schön strukturiert. Sie besteht aus reetbedeckten Bungalows und kleinen Reihenhäusern mit Dusche und WC. Ein Zeltlager und Wohnwagenplatz, sowie Restaurant und Tankstelle sind ebenfalls am Ort. Die kleinen Läden zeigen  leere Regale. Brot kommt nur mittwochs . Daher der Hinweis, wer nicht im gut geführten Restaurant essen will, sollte vor Einfahrt in den Nationalpark noch einmal seinen Bedarf decken.

Leider frisst der Wüstensand und die Sonne die Gebäude an. Was uns stört ist, dass überall Hinweise angebracht sind, Wasser zu sparen, doch die defekte Klospülung läuft und läuft und der Wasserhahn im Bad tropft und tropft. Die Klimaanlage ist nicht regulierbar. Der Sozialismus lässt grüßen. Doch der Kühlschrank ist o.k. Die Einrichtung ist funktional, aber ungepflegt.

Nach einer Ruhepause gehen wir um 18.00 Uhr zum nahen Wasserloch. Dieses wird nach Sonnenuntergang beleuchtet. Die Tiere scheinen sich daran bereits gewöhnt zu haben. Der Sundown ist schön; alles ist heute ruhig. Zwei Nashörner begeben sich behäbig ans Wasserloch. Später folgt ein Elefantenbulle allein. Nachdem er sich gelabt hat, zieht er in schweren Trott langsam davon. Zebras und Schakale halten respektvollem Abstand. Wie verrückte Hühner benehmen sich einige Perlhühner. Sie laufen wie aufgezogen wirr hin und her.

Hinweis: Taschenlampe nicht vergessen, Es ist im Camp stockfinster, man sieht nachts gar nichts.

Zurück im Häuschen trinken wir unseren wertvollen südafrikanischen Wein und schlafen .

Halali

20. Oktober 2003

Nach dem Frühstück spazieren wir zum Wasserloch. Nur 2 Zebras. Wir gehen zurück und beginnen unsere Rundfahrt  Es ist fruchtbar trocken, Wir fragen uns wie die zahlreichen Tiere überhaupt satt werden. Plötzlich sehen wir ein halbes Dutzend Aasgeier an einem verendeten Kudu. Es sind Weißrückengeier, die das tote Tier zerfleischen. Einige sind schon satt und hängen in den Baumwipfeln. Wir treffen Kudus, Gnus, Giraffen, Strauße und Springböcke usw. Am Wasserloch Nuamses treffen wir auf eine riesige Herde Springböcke. Alle anderen Wasserlöcher in der Umgebung von Halali sind ausgetrocknet.

Wir sind zufrieden mit der Fotoausbeute und kehren zum Camp zurück, um dort im Restaurant preiswert und gut zu Mittag zu essen. Im Restaurant ist ein riesiges Buffet aufgebaut. Alles ist sehr liebevoll und reichhaltig. Einige Gäste aus Deutschland benehmen sich sehr „ramschig“ Es ist gut frühzeitig dort zu sein.

Abends gehen wir rechtzeitig zum Wasserloch um uns einen guten Beobachtungsplatz zu sichern.

Als die Sonne gerade hinter dem Berg verschwindet, sehen wir in der grauen Dämmerung, eine Elefantenherde , die zum Wasserloch kommt. Vier große Elefanten schützen mit ihren schweren Körpern drei kleine noch junge Tiere. Es ist interessant zu sehen, wie die Großen die Kleinen schützen und die Kleinen von den Großen lernen, wie man am besten Wasser zu sich nimmt.  Sie bleiben fast den ganzen Abend. Es stört sie nicht, dass das Wasserloch beleuchtet ist.

Beeindruckt und erfreut über dieses Naturschauspiel – ärgerlich, weil die Filmkamera defekt ist – gehen wir ins Haus zurück. Bei einer Flasche Wein mit Erdnüssen lassen wir den Tag ausklingen.

Gegen 1.00 Uhr  in der Nacht können wir nicht mehr schlafen. Alle Schleimhäute sind so trocken und voller Staub, dass wir fast nicht atmen können. Der feine Staub dringt von draußen durch die Fenster nach innen. Wir feuchten unsere Taschentücher an und legen diese übers Gesicht. Jetzt schlafen wir weiter.

Halali - Namutomi - Hoba - Khorab Lodge

21. Oktober 2003

Nach dem Betanken „unseres“ Daimlers verlassen wir Halali und begeben uns auf die Strecke nach Namutoni, das östlichen Tor zum Etosha NP. Unterwegs sehen wir zahlreiches Wild und plötzlich stehen 2 große Elefantenbullen am Wegesrand. Einer links – einer rechts. Nach dem Motto – nie waren wir uns  so nah wie heute – fotografieren wir dies uns friedlich beäugenden Kolosse.

Das Camp Namutomi macht ebenfalls einen guten Eindruck. Es zählt zu den meistbesuchten, weil es hier die meisten Wasserstellen gibt. Leider war auch hier schon alles ausgebucht. Nach einer kurzen Pause verlassen wir den Etosha NP, denken an das Wiederkommen und fahren in Richtung Grootfontein.

Wir wollen zum Hoba – Meteoriten. http://www.mousebird.de/meteorit.html

Ungefähr 20 km westlich von Grootfontein finden wir den Meteoriten auf der Farm Hoba West. Der Eintritt kostet 10 N$ und dann darf man das Atrium mit dem 55 Tonnen  schweren zweitgrößten Meteoriten besichtigen. Eine nette saubere Anlage.

„Größter bekannter Metall-Meteorit der Welt. Zusammensetzung 93% Eisen und 7% Nickel. Gefunden in den frühen 20er Jahre durch den damaligen Eigentümer. Heute ist diese Stelle nationales Denkmal“. So heißt es auf einer Tafel.

Weiter nach Grootfontein zum Einkaufen. Unsere Weinsorte ist hier teuer. Wir tanken und fahren Richtung Otavi und machen Rast an einem Parkplatz. Ria findet 10N$. Somit ist der Weinpreis wieder ok. Die Ortsbeschreibung der Khorab Lodge  ihttp://resafrica.net/khorab-lodge/rritiert. Nach ein paar vergeblichen Suchfahrten finden wir die Safari – Lodge. Die Anlage ist sehr gepflegt. Die netten reetbedachten Bungalows und das Grün der Anlage sind gefällig. Wir werden nett begrüßt. Ein Angestellter nimmt sich Zeit und stellt sich unseren Fragen.  Er äußerte Respekt vor Nelson Mandela, dass dieser es verstanden hat ohne Rache und Hass das Land zu befrieden. „Wäre Nelson Mandela  schon früher Präsident von Südafrika geworden, gäbe es heute kein Namibia in dieser Staatsform“. Er selber kämpfte noch als Soldat in Angola. Ruhige Länder seien heute Botswana, Sambia und Mozambique.  – Vielleicht reisen wir auch mal dahin.

Abends gönnen wir uns ein Rumpsteak und trinken Bier, denn wir haben Durst. Mit Frau Montermanns gutem Essen ist es nicht zu vergleichen.

Waterberg-Plateau - Oase Guestfarm

22. Oktober 2003

http://namibia.safari.co.za/oase-guestfarm-namibia.html

Am Geburtstag mal wieder nicht zu Hause. Kein Aufschrei, nein, froh, dass ich diese Reisen mit Ria unternehmen kann.

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von der netten Verwalterin und fahren nach Otjiwarongo. Von diesem Ort war Familie Montermann angetan. Er gefällt uns ebenfalls sehr gut. Ein Ort zum Einkaufen. Geschäfte wie in einer deutschen Kleinstadt. Im Cafe Carstensen  essen wir eine leckere Apfeltorte nach bestem deutschen Geschmack. Umgangssprache ist hier vorwiegend deutsch.

An sich wollten wir heute zum Waterberg –Plateau  - Park. Doch fanden wir hier aus bekannten Gründen keine Unterkunft mehr. Die Damen von Namibreservation schlugen die Oase Guest Farm vor, da man von dort einen großartigen Blick auf das Waterbergplateau habe. Pad 2804 führt uns. Eine nicht enden wollende Schotterpiste gut 50 km.

Herr Tonnemann, der Verwalter, empfängt uns an den in einer roten Blumenpracht umgebenen Gästezimmern. Ein sauberes Schwimmbad ladet zum Baden ein.

 Bei einer Tasse Kaffee erfahren wir so einiges:

Die Rinderzucht unterliegt strengen Vorschriften, wobei den natürlichen Futtermittel keine Fremdstoffe  zugefügt werden dürfen. In den Schlachthäusern wird genau festgehalten von welchem Zuchtbetrieb die Ware kommt. (Brandzeichen und Marke). Verstößt ein Farmer gegen dies Futtervorschriften, so verliert er seine Produktionsnummer.

Die Rinder werden durch Bullen auf natürliche Art gedeckt und gebären ihre Kälber im Freien. Danach werden sie aus Sicherheitsgründen in den Stall gebracht und an den Menschen und Stall gewöhnt. Nach 6 Wochen gehen die Kälber mit ihren Kühen wieder ins Freie.

Große Gefahr für die Rinder und Kälber sind die Leoparden. Um diese Gefahr einzudämmen, werden Esel zu den Rinderherden gesellt, die vor den Leoparden  oder Geparden warnen.

Im Haus sind 4 Katzen. Katzen halten Mäuse fern und damit auch Schlangen! 

Die Wachteln tragen unter ihrem Gefieder Wasser vom Wasserloch zu den Jungen, ebenso die Stachelschweine unter ihren Stacheln.

Die Farmer, die Simbabwe (Südrhodesien) verlassen mussten unter Mugabe, können in Mozambique für 99 Jahre Farmgelände pachten, um mit der einheimischen Bevölkerung  das Land zu kultivieren.

Es bewölkt sich. Es gewittert. Das Gras duftet leicht. Herr Tonnemann meint, dass sei Parfum für seine Nase. Über dem Waterbergplateau regnet es. Von der Terrasse hat man einen atemberaubenden Blick über dieses Plateau. Diese freistehende „Waterberg“ ist 1900 m über NN und ist etwa 48 km lang und bildet oben ein Plateau von – 16 km Breite. Leider fallen hier nur ein paar Tropfen.

Die Dürre bereitetet in diesem Jahr viel Kummer. Es muss immer tiefer nach Wasser gebohrt werden. Der Rindviehbestand wurde schon reduziert.

Zitat ADAC :“Der Regen fällt hier nämlich nicht flächendeckend, oft sind es nur ein paar Hektar, die etwas von dem Nass abbekommen.  Der große Rest bleibt trocken. Je größer das Farmland, desto größer also die Chance, vom spärlichen Regen wenigstens ein bisschen bedacht zu werden.“

Die Regenzeit ist von Oktober – Dezember, die große von Januar bis März.

Ein familiäres Problem ist die Schule bzw. Ausbildung der Kinder. Ein Kind studiert in Kapstadt, ein Kinder macht dort gerade das Abitur und das jüngste Kinde besucht eine Internatsschule in Otjiwarongo. Einfach Fahrt 50 km. Die Kinder kommen am Wochenende nach Haus. Fahrgemeinschaften werden mit Nachbarfarmen gebildet.

Zum Abendessen gibt es Gulasch vom Kudu nach Hausmannsart.

Windhoek - Maison Ambre.

23. Oktober 2003

Heute früh ein sagenhafter Sonnenaufgang über das Waterberg-Plateau. Herr Tonnemann frühstückt mit uns. Seine Frau muss ins Krankenhaus gebracht werden. 50 km! Auf dem Heimweg will er seinen Sohn von der Schule mit nach Hause nehmen, sonst muss er morgen wieder diese weite Strecke fahren. Als Farmer wird er auf der Farm gebraucht.

Wir erledigen noch die Abreiseformalitäten und werden an der Torausfahrt von einer frohen Schar schwarzer Kinder umringt. Gegen einen obulus – jeder ein Tütchen Gummibären – lassen sie uns rausfahren. Auf der Gravel –Road springt plötzlich ein  Kudu elegant über den Zaun. Kurz danach läuft neben uns eine Rotte Warzenschweine. Ria reagiert gut, so dass nichts passiert.

Endlich sind wir auf der B1 Richtung Windhoek. Anfangs ist die Strecke malerisch. Sie erinnert an die Strecke durch die Drakensberge in Südafrika.

Die Fahrtstrecke ist teils als Autobahn fertig gestellt, teils sind aber noch riesige Baustellen. Wir halten in Okahandja. Der Ort ist bekannt für seine Holzschnitzereien. An der Straße überall Verkaufsstände. Doch alles wirkt unsicher.  Also erst Auto sichern und dann beginnen wir unseren Rundgang. Überall hört man.” Mother and father no food. Good Price.“ Schließlich erstehen wir 2 Holzschalen für 100 N$. Wir können den Markt nicht in Ruhe genießen, weil wir immerzu bedrängt werden.

Da wenig Verkehr ist, sind wir bereits gegen 15.00 Uhr in Windhoek im Maison Ambre.

So schließt sich allmählich der Kreis unserer Reise. Frau Graefe empfängt uns. Da sie Zeit hat, lädt sie uns zu einer Rundfahrt ein.  Zunächst werden in einer Gärtnerei Perlhühner aus Ton gekauft, dann geht es weiter zum alten Brauhaus (craft.stores), Gutenberg-Center dann zum Voigt Center.

Draußen auf der Straße ist ein großes Militäraufgebot. Der Präsident kommt wohl vorbeigefahren. Alles muss stehen bleiben und von ferne naht unter Sirenengehul der Präsident: Eine Wagenkolonne als sei der Präsident der USA zu Besuch, begleitet ihn.  Man lernt an Vorbildern.

Rita fährt uns auf die noblen Hügel der Stadt. Eine Prachtvilla löst die andere ab, eine Botschaft schöner als die andere.

Nach dieser Rundreise sind wir kaputt und genießen den Abend beim Resteessen und Wein.

24. Oktober 2003  Windhoek

Die Sehenswürdigkeiten sind ausführlich in vielen Handbüchern beschrieben. auch im Internet findet man viele Hinweise über Windhoek. Daher verzichte ich auf eine Aufzählung. Die Stadt liegt ca 1700 m hoch und hat ungefähr 200.000 Einwohner

Im TV sehen wir Temperaturen in Deutschland, Kälteeinbruch im Süden bei – 10 Grad. Hier  +35 Grad.

Rita hat den Frühstückstisch wie immer reichlich und hübsch gedeckt. Anschließend fahren wir in die City. Wir parken an der Christuskirche. Wir schlendern noch einmal alle Center von gestern ab und besuchen das gerade neu eröffnete Town-Square-Center. Der Präsident hat es gestern eröffnet. Im Craft-Center essen wir einen herrlichen Salatteller.

Abends fahren wir zu Leo´s Bierstube. Nettes Publikum, das am Eingang auch gemustert wird. Es ist noch ein Platz für uns frei. und so genießen wir das vorzüglich zubereitete Menu of the Day: Springbock - Medallions auf Toast, gebackenem Camembert und Lollo-Rosso-Salat mit Melonenscheiben und Salatsoße. Mit Wasser zahlen wir 110 N$! Gut, dass wir dieser Empfehlung Folge leisteten.

Anschließend zurück. Zur Nacht: Ein Wein muss sein. Wir können nicht schlafen. Reisefieber?

Windhoek – Johannesburg – Braunschweig

25. Oktober 

Nach dem guten Frühstück verabschieden wir uns von den netten Gastgebern. Am Flughafen tanken wir unseren Mietwagen voll. Die Rückgabe bei Budget  geht zügig.

Dann treten wir die Heimreise an. Mit BA bis Johannesburg. Unser Gepäck geht durch bis Hannover, Das ist sehr angenehm. Da wir noch ein paar Stunden Zeit haben genießen wir die kleine, aber nette Lounge von KLM. Sitz 16 D,E. Angenehme Reihe. Viel Ruhe.

Gegen 8.30 landet die B 747 sicher in Amsterdam. Letzter Loungebesuch. Unser Weiterflug verzögert sich etwas. gegen 13.30 Uhr sind wir am Auto und gegen 14.30 Uhr bei Oma und Christian. Wir freuen uns über die gute alte Kartoffelsuppe.

Gerne denken wir an Namibia zurück. Wie heißt es in der dritten Strophe des Südwesterliedes:

Und kommst du selber in unser Land

und hast seine Weiten geseh’n

und hat unsre Sonne ins Herz dir gebrannt

dann kannst du nicht wieder gehn.