Golden Eagle Passport

Minneapolis - Salt Lake City - Arches NP - Mesa Verde NP - Petrified Forest NP - Phoenix - Sedona - Grand Canyon NP - Lake Powell - Monument Valley - Capitol Reef - Bryce Canyon - Zion NP - Beatty - Death Valley - Las Vegas

 

Hannover – Amsterdam – Minneapolis – Salt Lake City

17. Oktober 1998

Die Fahrt zum Flughafen und vom Flughafen nach Hause beschäftigt uns in den letzten Tagen vor der Reise. Wir kommen zu dem Schluß, daß wir ein Taxi nehmen, da wir bei der Rückkehr doch eine lange Flugzeit hinter uns haben werden mit einem jetlag von 9 Stunden.

Punkt 4.30 wartet das Taxi auf uns. Wir sind rechtzeitig in Hannover. Unsere Maschine startet unter drei Flugnummern KLM, Northwest, Eurowings. So kommen wir etwas ins Schleudern, welcher Flug an der Anzeigetafel nun der unsere ist. Unser netter Taxifahrer wartet und so finden wir den richtigen Abflugschalter in der richtigen Abflughalle. 

Um 7.00 Uhr MEZ starten wir mit einer Turboprop - Maschine nach Amsterdam. Gegen 8.45 sind wir da. Es ist schönes Wetter. Das Boarding verzögert sich, was noch nichts bedeutet. Dann nehmen wir unsere reservierten Plätze ein. Es ist eine Boeing 747 /400. Wir haben die Plätze 32 a,b,c. Wir rollen zum Start. Plötzlich stehen wir. Ein gestreßte Stimme – der Flugkapitän – meldet, daß eine Turbine nicht vorschriftsmäßig arbeite, man versuche den Schaden sofort zu beheben und bittet um Geduld.

Wir werden zur Startposition zurück geschleppt. Ab und zu heulen die Triebwerke auf. Nach 2 Stunden wieder eine gequälte Durchsage des Piloten, man werde noch zweimal versuchen, die Triebwerke zu starten, man bittet um Geduld. Alle sind diszipliniert, Kleinkinder, Ältere, Behinderte und wir. Nach insgesamt 4 Stunden Probesitzens in der Boeing 747 erklärt die frustrierte Stimme des Flugkapitäns, daß der Flug nicht stattfinden kann, das Problem sei nicht behoben, und wir würden nun ausgecheckt und in etwa 1 Stunde stehe eine neue Maschine zur Verfügung. Er bedankt sich für die Disziplin und verspricht uns einen Verzehrgutschein, um die Pause zu überbrücken; das war’s. Über 400 Passagiere werden wieder ausgeladen samt Gepäck.

Die Logistik an diesem Samstag stimmt bei KLM nicht. An einem Info - Schalter fragt Ria nach den Anschlüssen in Minneapolis nach Salt Lake City. Doch leider verkündet diese Dame uns, daß sie Dienstschluß habe und wir doch an einen anderen Schalter gehen sollten. Dieser andere Schalter liege etwa 5 Minuten von hier entfernt. Das weht einem den Hut vom Kopf. Ich denke wir sind in Deutschland: Dienst nach Vorschrift. Da sitzen wir 4 Stunden im Flieger ohne unserem Reiseziel näher gekommen zu sein und dann dieses Verhalten. Ria geht noch zu einem anderen Schalter, dort gibt man ihr zu verstehen, daß sie das in Minneapolis klären sollte. Hilfreich, oder? Nun sollen möglichst 480 Passagiere ihre Verzehrgutscheine einlösen. Christian, der arme, kommt nicht mehr dazu, denn nun beginnt gleich das erneute Boarding. Statt Abflug Amsterdam 11.15 MEZ nun erst 16.45 MEZ. Flugzeit 8h30 min. Doch lieber 4 Stunden verspätet ankommen als gar nicht. Alles ist relativ.

Gegen 18.30 Ortszeit landen wir in den USA, in Minneapolis/ Saint Paul.

Minneapolis, Stadt im Südosten von Minnesota am Mississippi. Sie ist Verwaltungszentrum des Bezirks Hennepin. Zusammen mit Saint Paul ist sie unter dem Namen Twin Cities (Zwillingsstadt) bekannt und wirtschaftliches und kulturelles Zentrum dieser Region. Minneapolis ist das Zentrum einer sehr fruchtbaren Agrarregion und darüber hinaus Verkehrsknotenpunkt sowie ein wichtiges Handels- und Finanzzentrum

Diese Stadt war mir kurz vor der Reise noch unbekannt. Ich hatte mich nur orientiert, wo sie liegt und stellte fest, nicht weit von den großen Seen im Norden der USA. Doch wir werden diesen Ort nicht mehr vergessen. Warum?

Die Abfertigung beim Immigration Officer geht ziemlich zügig. Dort hat man den Ansturm schnell im Griff. Ein paar freundliche Worte und dann müssen wir weiter mit unserem Gepäck natürlich wieder durch den Zoll um nach Salt Lake City einzuchecken. Nun erleben wir, alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Bitte die Ausweise. Es fehlt mein Schnurrbart. Kurzes Eintippen meines Namens am Computer, Dann die freundliche Stimme des dienstbeflissenen officers : Stopp, we have to controll.! Mein zweiter Vorname wird mir zum Verhängnis: Josef: Der in schwarz gekleidete Officer wird bestimmter: Do you have any other identifications?

Ja, ich halte ihm meine Geldbörse hin, daraus nimmt er nun alles, was nach Ausweise aussieht, neben dem Personalausweis vor allem meinen Blutgruppenpaß. Mittlerweile tritt noch eine kleine rundliche Polizistin, wie die aus der Police-Academy dazu. An ihr wackelt neben dem zu großem Colt, alles, die Blechspangen, usw. Sie beäugt mich zunächst. Dann geht das Fragen der Polizeigewalten los: What is your father´s and your mother´s name? Ich sage: Gottfried oder Fritz, meine Mutter Gertrud. - Jetzt werden die Computer im Büro bearbeitet.

„ Sorry, I have to do my duty? Did you have any contact with the american law?" Ich verneine. „I will be correct. Please show me your teeth!" Ich will schon fragen, ob ich sie rausnehmen soll. Doch er nickt zufrieden. Ria und mich fragen sie nach dem Beruf. Da kommt Miss Piggy und fragt nochmals : What is your father´s name and your mother´s name? What is your profession? Ich antworte, daß ich retired person sei, also Rentner, und zeige auf meinen Rentnerausweis und füge gestreßt zu: This is my prisoner card .(Richtig: pensioners card) . Er merkt wohl das Versprechen. „ Please keep your hands on the desk, ok?" Daraufhin nochmals die Frage nach meinen lieben verstorbenen Eltern. Warum wir einmal über Toronto in die USA eingereist seien. Nochmals Beratung untereinander. Mittlerweile sind alle Passagiere schon abgefertigt. Ein kleiner Polizist wohl mexikanischer Abstammung gesellt sich zu uns. Ich frage nach unserem connecting flight. Die Fluggesellschaft sei informiert, heißt es.

Nun werden noch einmal die Köpfe zusammengesteckt, der Computer beäugt, dann endlich: Sorry, it´s ok. Der kleine Mexikaner sagte: Sorry , its not your day, sir. Er hatte recht , es ist wohl nicht unser Tag. Wir sausen mit unserem Gepäck zum Baggage claim. Dort nimmt man sofort unser Gepäck für SLC in Empfang. Nun rasen wir weiter zum Eincheckschalter. Die Hetze ist vergebens. Die Maschine ist up and away.. Die nächste gehe in gut einer Stunde. Abendessen ist ebenfalls futsch. Dafür fliegen wir nun first class. Ab Abflug gießt es in Strömen.

Bald sind wir über dem Wilden Westen. Wir fliegen über Rapid City – Cheyenne – Laramie – Rock Springs nach Salt Lake City . Namen wie aus einem Wild-West-Roman. Beim nächtlichen Anflug auf Salt Lake City ist der weisse Mormonentempel aus der Luft deutlich zu sehen. Ein freundlich gestalteter Flughafen erwartet uns. Bei Hertz bedient uns ein netter Angestellter. Für Yellowstone brauche man einen Vierradantrieb, da dort schon seit 14 Tagen Schnee liege, meint er. Wir entscheiden uns für die südliche Route und nehmen wieder unseren vertrauten FORD TAURUS. Ria fährt uns direkt ins Motel TRAVELODGE am Temple Square, das wir von Deutschland aus gebucht hatten. Gegen 2.00 Uhr Ortszeit schlafen wir ein.

Salt Lake City

18. Oktober 1998

Am Morgen steht plötzlich eine fremde Frau mit Koffer in unserem Zimmer, obwohl wir für die Türen Codekarten haben. Wir erklären ihr, daß wir zwei Tage gebucht haben. Nun gehen unsere Karten auch nicht mehr, da sie ungültig sind. Christian klärt das Mißverständnis im Büro auf. Man hatte unser Zimmer irrtümlicherweise frei gegeben. Die Karten werden neu codiert und alles ist wieder okay.

Bei herrlichem Wetter gehen wir in die Stadt. Hinter unserem Motel ist das Gebirge der Wasatch Mountains zu sehen. Wir wohnen direkt am Temple-Square, so daß wir zu Downtown nicht weit zu gehen brauchen. Der ganze Tempelsquare und auch die Hauptgeschäftsstraßen machen einen gepflegten europäischen Eindruck. Für amerikanische Verhältnisse ist SLC ein saubere Stadt.

Im Hinblick auf die nahen Olympischen Spiele werben Hinweistafeln mit dem Slogan: „Greatest snow on earth!"

Überall gepflegte Blumenbeete und Bäume und saubere Gebäude. Prägend ist natürlich der riesige Mormonentempel, the church of Jesus Christ of Latter-Day – Saints. Wir gehen auf das Tempelgelände. Junge Frauen geben bereitwillig Informationen. Als wir eine ansprechen, steht gleich ein japanischer Fernsehmann neben uns und zeichnet das Gespräch auf. Die „Helferinnen" sind wie alte englische Gouvernanten gekleidet, bleich, asketisch stets freundlich.

Salt Lake City, Hauptstadt des Bundesstaates Utah (USA), am Großen Salzsee. Die Stadt ist Standort der verschiedensten Industriezweige. Erdölprodukte, Metallwaren, Nahrungsmittel, Druckerzeugnisse und Textilien werden hier hergestellt. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist auch der Abbau von Kupfer, Silber, Blei, Zink, Kohle, Eisenerz und anderen Mineralien in den nahe gelegenen Bergbaugebieten. Das internationale Hauptquartier der Mormonen ist eines der herausragendsten Gebäude der Stadt. Weitere Attraktionen in Salt Lake City sind das Tabernakel der Mormonen (1867), Heimat des 325 Stimmen starken Tabernakel-Mormonen-Chors, der Mormonentempel aus dem Jahr 1893, das Kapitol (1915) sowie das Museum der Schönen Künste von Utah und die Symphony Hall, in der das Symphonieorchester des Bundesstaates zu Hause ist. Salt Lake beheimatet die Universität Utah (1850), das Westminster College (1875) und ein städtisches College.

Auf der Suche nach einem Land, „das niemand möchte", betraten die Mormonen am 24. Juli 1847 das Tal des Großen Salzsees. Ihr Führer Brigham Young erklärte das Gebiet um den See als geeignet und die Pioniere begannen mit der Kultivierung des Landes. 1849 wurde für den Staat der Verlassenen eine Verfassung entworfen und Great Salt Lake City (der Name wurde 1868 zu Salt Lake City verkürzt) zur Hauptstadt dieses Staates gewählt. Die Bevölkerung wuchs durch den Einfluss der Mormonen, die größtenteils aus Europa einwanderten, ständig an. Salt Lake City blieb auch Hauptstadt von Utah, als das Territorium 1896 Teil der Vereinigten Staaten wurde. Die Wirtschaft der Stadt erstarkte mit der Fertigstellung der ersten transkontinentalen Eisenbahn 1869. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 160 000. Im Jahre 2002 sollen hier die olympischen Winterspiele stattfinden

Großer Salzsee, großer Salzwassersee im Norden Utahs. Der abflusslose See, der etwa 1 280 Meter hoch liegt, ist circa 120 Kilometer lang und 48 bis 80 Kilometer breit. Die Durchschnittstiefe beträgt circa sechs Meter, kann allerdings jahreszeitlich beträchtlich schwanken: So weist der See im Frühling, wenn er die Schmelzwässer der Flüsse aus den Bergen der im Osten gelegenen Wasatchkette aufnimmt, die größte Tiefe auf. Seit den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts hat die Größe des Sees merklich abgenommen. Heute bedeckt er eine Fläche von durchschnittlich 4 400 Quadratkilometern. Mit 6 343 Quadratkilometer erreichte der See 1986 seine größte Fläche, die Wassertiefe erhöhte sich gleichzeitig um 3,35 Meter.

Der Große Salzsee ist ein Rest des pleistozänen Lake Bonneville. Heute fließen der Jordan River von Süden, der Weber River von Osten und der Bear River von Nordosten in den See. Da das Wasser nicht abfließen kann, weist der See einen relativ hohen Salzgehalt auf.

Hauptbestandteil der gelösten Salze ist Natriumchlorid, also Kochsalz, das zu Handelszwecken gewonnen wird. Man schätzt, dass der See mehr als fünf Millionen Tonnen Natriumchlorid in gelöster Form enthält. Trotz des Salzgehalts von maximal 27 Prozent wurden in dem See mehrere Arten von Meereslebewesen gefunden, darunter viele verschiedene Salzwassergarnelen.

Der See wurde erstmals um 1770 von zwei katholischen Priestern, Silvestre Vélez de Escalante und Francisco Atanasio Domínguez, karthographisch erfasst. Der See wurde dann zunächst 1830 durch Benjamin Bonneville erforscht, bevor ihn 1843 bis 1845 John Charles Frémont nochmals untersuchte. Im Jahr 1849 wurde das Gebiet erstmals durch eine Gruppe von Pionieren der US-Armee vermessen.

Nachdem wir in einer gepflegten Mall ZCMI chinesisch gegessen haben, beschließen wir zurückzugehen und einmal an den Großen Salzsee zu fahren. Ria fährt den I –80 West. wir nehmen Exit 104 zum SEA POINT VISIT HISTORIC SALT AIR. Ein altes Salzgewinnungsgebäude. Von außen sieht es aus wie ein Haus aus 1001 Nacht, oder Batmans Geburtshaus. Innen wie ein altes Sole – Kurhaus, natürlich mit giftshop. Wir gehen hindurch und gelangen an das schmale Seeufer. Hier kann man sich auf Liegestühlen nach einem Bad erholen. Doch überall liegen tote Vögel. Da Nachsaison ist, werden sie wohl nicht entsorgt. Der See liegt grau in grau und ist am Horizont von den kahlen Bergen und Wolken nicht mehr zu unterscheiden. Wir fahren bei schönem Wetter bei West Valley in eine Mall. Bei JC – Penny erstehen wir für 15 $ nun endlich, die im letzten Jahr schon für „schön" empfundenen Bären. Da Sonntag ist schließt man hier im frommen Mormonental um 17.00 Uhr die Pforten. Zurück zum Motel. Anschließend zu Borders. Hier kaufen wir wieder Bücher (bargain = günstiger Kauf) im Sonderangebot. Danach beschließen wir am Abend eine geführte Besichtigung im Temple-Square zu machen. Ein junge Koreanerin führt uns. Sie selbst hat in dieser Glaubensgemeinschaft die Geborgenheit gefunden, die sie wohl sehr vermisste. Sie lebte mit ihren Eltern in Kanada, hatte dort keine Freunde, Schwierigkeiten in der Familie und in der Schule. Sie nimmt sich Zeit uns führt uns durch das Gelände und in das Tempelchorgebäude. Schade, daß wir den Chor nicht gehört haben. Anschließend gehen wir in den Tempel. In das Gotteshaus dürfen nur höhere Chargen rein. Wir sind wie unsere Führerin Fußvolk und werden nun auf Missionierungstour geschickt. Alles ist überdimensional. Das Leben Jesu ist an großen Bildern dargestellt. Ein Wendelgang führt uns nach oben. Im obersten Stockwerk ist ein Firmament dargestellt. Eine besinnliche Ansprache mit entsprechender Musik untermalt flößt Nachdenklichkeit ein. Zum Abschluß sehen wir in einem Film über das Leben Jesu , das „Life of Bryan". Interessanterweise sind in dem Film keine Schwarzen zu sehen, wohl aber sehr viele asiatische Gesichter. Missionierungsschwerpunkt?

Am Ausgang ist die Mormonenbibel in allen Sprachen zum Mitnehmen ausgelegt.

Gestärkt in unserem Glauben streben wir der Stärkung unserer irdischen Hülle zu. Wir gehen in Deas Restaurant. Christian : Hier gibt es Essen von getauften Rindern".

Im Motel diskutieren wir noch lange und schlafen dann selig ein.

Hier nun ein Auszug zum Thema Mormonen:

Mormonen, 1830 von Joseph Smith gegründete christliche Religionsgemeinschaft, zu der sich weltweit circa 8 Millionen Mitglieder bekennen, von denen die Hälfte in den USA leben. Vor dem 2. Weltkrieg gab es die meisten Bekehrungen in den USA, Großbritannien und Skandinavien. Der neuere Zuwachs an Mitgliedern, insbesondere in der so genannten Dritten Welt, ist in erster Linie auf die Missionstätigkeit der Mormonen zurückzuführen, die mit einem Stab von rund 45 000 Personen weltweit in verschiedenen Städten ihre Lehre verkünden und um Mitglieder werben.

Charakteristika

Die Mormonen, offiziell die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, vertreten die Auffassung, dass das Christentum im Lauf der Zeit zu einer korrupten Gemeinschaft verkommen sei und das Evangelium neu verkündet werden müsse. Hierzu bedürfe es jedoch einer neuen göttlichen Offenbarung, welche die entscheidenden Inhalte in reiner Form enthülle und die verloren gegangene priesterliche Autorität der Apostel wiederherstelle.

Lehre

Die Mormonen üben religiöse Toleranz und respektieren andere Glaubensgemeinschaften. Gleichwohl betrachten sie nur ihre eigene Bewegung als von Gott autorisierte und anerkannte, ja „einzig wahre und lebende Kirche der Erde". Aufgrund dieser Überzeugung verbreiten sie ihre Botschaft weltweit und bekehren sogar andere Christen.

Die Lehre der Mormonen beruht auf vier Büchern: der Bibel, dem Buch Mormon und den von Joseph Smith verfassten Schriften Lehre und Bündnisse sowie Köstliche Perle (1842). Bei den Schriften Smith‘s handelt es sich angeblich um göttliche Offenbarungen und Inspirationen.

Eine Reihe von Lehren unterscheiden das Mormonentum klar vom traditionellen Christentum. So glauben die Mormonen an eine vorgeburtliche Existenz der menschlichen Seele. Den dreieinigen Gott definieren sie als drei voneinander getrennte Individuen, wobei sie Gott Vater und Jesus Christus als Personen mit physischer Gestalt und einer gemeinsamen Absicht begreifen. Sie gehen davon aus, dass Gläubige, die rechtschaffen leben, nach ihrem Tod eine höhere Stufe erreichen und sich dadurch auf eine göttliche Natur hin entwickeln. Wie die Täufer und andere restaurative Gemeinschaften vertreten sie die Auffassung, dass das Nizänische Glaubensbekenntnis von 325 eine Abweichung von der reinen urchristlichen Lehre darstelle. Darüber hinaus zeigt die Tatsache, dass die Mormonen weder der Ökumenischen Bewegung noch dem Ökumenischen Rat der Kirchen angehören, dass sie ein grundsätzlich anderes Verständnis vom Christentum haben als die meisten anderen christlichen Kirchen.

Aufbau

Die Kirche der Mormonen besitzt eine auf der Mitarbeit von Laien beruhende, hierarchische Struktur. Diese bekleiden nach dem Rotationsprinzip Ämter in den verschiedenen Kongregationen (Bezirken), denen für je fünf Jahre ein Bischof mit zwei Beratern vorsteht. Da in jedem Bezirk ungefähr 200 Ämter zu vergeben sind, sind die Mormonen aktiv am Gemeindeleben beteiligt. Viele Mitglieder unterrichten, predigen, übernehmen humanitäre und soziale Aufgaben oder gehören Ausschüssen an.

Mehrere Bezirke bilden einen „Pfahl Zions", die von drei Präsidenten sowie von einem zwölfköpfigen Hohen Rat geleitet werden. Verschiedene „Pfähle" schließen sich zu einer Region zusammen. Das eigentliche Führungsgremium besteht aus den obersten Präsidenten, Aposteln und Hohenpriestern, die ihre Funktionen hauptamtlich ausüben. Da sie vor ihrer Wahl selbst als Laienmitglieder wirken, kann von einem professionellen Klerus oder einer offiziellen Kirchenverwaltung im eigentlichen Sinn jedoch nicht gesprochen werden. Obwohl die lokalen Gruppierungen dazu aufgerufen sind, ihre Ideen und Vorschläge miteinzubringen, liegt die Politik fest in den Händen der zentralen Organisation. Diese besteht aus drei Bischöfen sowie dem Ersten Quorum der Siebziger mit sieben Präsidenten.

Darüber stehen der Führungskörper, der Rat der Zwölf Apostel, sowie der Präsident (von den Mormonen häufig als Prophet bezeichnet) mit seinen beiden Ratgebern, die regelmäßige Zusammenkünfte untereinander oder mit den „Aposteln" abhalten. Letztere bestimmen ihre Nachfolger selbst. Der rangälteste Apostel übernimmt nach dem Tod eines Präsidenten automatisch dessen Amt.

Gottesdienst und Aktivitäten

Der Gottesdienst besteht aus Liedern, Gebeten, dem Abendmahl mit Brot und Wasser sowie Laienpredigten.

Die Mormonen wurden nicht nur aufgrund ihrer Missionstätigkeit bekannt, sondern auch wegen ihres gutorganisierten Wohlfahrtsprogramms, das Bedürftige unterstützt. Gemäß dem Wort der Weisheit verzichten sie auf den Genuss von Tee, Kaffee, Alkohol und Tabak. Die Kirche unterhält ferner den weltberühmten Chor Mormon Tabernacle Choir in Salt Lake City (Utah) sowie die Brigham-Young-Universität in Provo (Utah) mit über 25 000 Studenten.

Geschichte

Das Mormonentum entstand im Zuge der religiösen Erweckungsbewegung, die im 19. Jahrhundert in Amerika in der zweiten Großen Erweckung gipfelte. Eigenen Berichten zufolge soll dem vierzehnjährigen Joseph Smith um 1820 in einer Vision Gott Vater und Jesus Christus erschienen sein, die ihm mitteilten, dass die wahre Kirche auf Erden zur Zeit nicht existiere.

Gründung der Kirche

1830 übersetzte und veröffentlichte Smith das Buch Mormon als „Heilige Schrift der Ureinwohner Amerikas". Am 6. April 1830 gründete er in Fayette im Staat New York unter dem Namen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage die Mormonenkirche.

1831 wurde das Zentrum nach Kirtland (heute Kirtland Hills) in Ohio verlegt. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde in der Gegend in Missouri, die Smith als Ort der Wiederkehr bezeichnet hatte, eine weitere Niederlassung der Mormonen gegründet. Daraufhin übersiedelten viele Mormonen nach Ohio und Missouri.

Verfolgung

Da die Mormonen sich nach ihrer Gründung Drohungen und Verfolgungen ausgesetzt sahen, flohen sie um 1839 aus Kirtland und der Missouriregion zu den Ufern des Mississippi nach Commerce (Illinois), das sie in Nauvoo umbenannten. Um weitere Angriffe zu verhindern, gestattete der Gouverneur von Illinois der Gemeinschaft die Bildung einer Miliz. Durch das ständige Anwachsen der Gemeinde vergrößerte sich Nauvoo zwischen 1844 und 1845 auf 11 000 Einwohner.

Als 1844 Joseph Smith und sein Bruder Hyrum wegen Verrat und Verschwörung Haftstrafen verbüßten, stürmte eine aufgebrachte Menge das Gefängnis und tötete Smith.

1860 übernahm Joseph Smith III. die Führung einer Abspaltungsbewegung, die ihr Zentrum im Mittleren Westen hatte. Unter seiner Leitung entstand die neu gegründete Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Diese verwarf die Polygamie, die unter Smith eingeführt worden war, und einige andere Glaubensinhalte, die in Nauvoo festgelegt worden waren. Bis 1980 wuchs die neue Gemeinschaft auf circa 350 000 Mitglieder an.

Der Treck nach Utah

Brigham Young, der oberste der „Zwölf Apostel", wurde 1847 zum neuen Präsidenten und Propheten ernannt, nachdem er einen großen Flüchtlingstreck erfolgreich von Illinois zum Großen Becken in den Rocky Mountains begleitet hatte. In der Region, die heute als Bundesstaat Utah bekannt ist, machten die Mormonen Salt Lake City zu ihrem neuen Zentrum und errichteten über 300 weitere Niederlassungen in einem Gebiet, das sich von Kalifornien bis nach Colorado und von Mexiko bis Kanada erstreckte. Die meisten Mormonen blieben jedoch in Utah oder in den direkt angrenzenden Staaten.

Eine Minderheit von zehn oder 20 Prozent der Mormonen bekannte sich zur 1852 offen eingestandenen Vielehe. Als sich 1857 bis 1858 Gerüchte über die Illoyalität der Sektenmitglieder mehrten, entsandte die Regierung Truppen nach Utah. Der nun beginnende Krieg endete wegen zahlreicher militärischer Fehler fast mit einer Katastrophe. Danach versuchte man, die Mormonen mit einer Reihe von Gesetzen und Strafandrohungen zu einem monogamen Lebenswandel zu zwingen. Eine Weile schob die Leitung eine Entscheidung hinaus, doch 1890 veröffentlichte der Präsident Wilford Woodruff ein Manifest, das gemeinhin als Abschied von der polygamen Ära gilt. Zwar praktizierten manche Mormonen weiterhin die Polygamie, diese wurde jedoch von der Kirche nicht mehr öffentlich vertreten.

Das heutige Mormonentum

Von christlichen Kirchen, etwa der protestantischen, unterscheiden sich die Mormonen in der Auffassung von der Natur Gottes, dem Verständnis von Kirchen oder der Erlösung. Wie in den großen christlichen Kirchen spielt bei den Mormonen das soziale Engagement eine besondere Rolle. Der Ökumene stehen sie ablehnend gegenüber. Sie bekämpfen Abtreibung und Geburtenkontrolle und lehnen die Aufnahme von Frauen ins geistliche Amt ab. Sie betrachten sich selbst als bewahrende Kraft in einer Zeit der Säkularisierung und der „liberalen Kompromisse". In der Realität verhalten sie sich aber häufig wesentlich pragmatischer, als ihr Ruf es erwarten lässt. Die Geburtenrate, die noch immer über dem nationalen Durchschnitt liegt, sank in jüngster Vergangenheit beständig, seit die Führungsspitze die Entscheidung zur Verhütung ins individuelle Ermessen stellte. Auch Scheidungen sind, wenngleich nicht gerne gesehen, so doch nicht mehr generell verboten und folgen in ihrer Häufigkeit dem allgemeinen Trend.

Viele Jahre lang weigerten sich die Mormonen, Schwarze zu Priestern zu weihen. Diese Ausgrenzung war um so auffälliger, da jeder männliche Gläubige dieses Amt im Alter von 12 Jahren automatisch erhält. 1978 beschloss die Erste Präsidentschaft schließlich, Ordinationen fortan „ohne Ansehen der Rasse oder Hautfarbe" durchzuführen. Frauen dürfen sich zwar auf vielfache Weise in die Arbeit der Kongregationen einbringen und sollen auch studieren oder ihre Fähigkeiten auf andere Art entfalten, bleiben aber grundsätzlich im Laienstand und können nicht bis in die Führungsspitze aufsteigen.

Das Mormonentum stellte seit jeher eine eigenartige Mischung aus einem die Bibel wörtlich nehmenden Christentum, amerikanischem Pragmatismus, wirtschaftlicher Experimentierfreude, politisch konservativem Denken, Evangelikalismus und protestanischem Fundamentalismus dar.

Auf zum Arches Nationalpark

19. Oktober 1998

3.45 Uhr. Ria kocht Kaffee. Wir spüren die Zeitumstellung. Wir sind alle wach. Um 9.15 fahren wir ab. Es ist schönes Wetter. Wir verlassen die Stadt der Heiligen der letzten Tage beruhigt, nachdem ich gelesen habe, daß die Mitglieder zwar den Zehnten abführen, doch nebenbei verfügt die Gemeinschaft über eigene Banken, Versicherungen, Fernseh- und Radiosender sowie über beträchtliches Immobilienvermögen. Der Vatikan läßt grüßen. Wie sagte mein Freund Gerd Müller immer: „Wenn man bedenkt, daß der MEISTER nur auf einem Esel daherkam."

Wir fahren auf den I –15 South. Am Utah Lake , an American Fork vorbei und nehmen die Ausfahrt Spanish Fork und kaufen ein bei Albertson. Wir essen draußen am Parkplatz. Danach geht es auf den Hwy 6 East / 191 South bis GREEN RIVER, vorbei an einem riesigen Kohletagebaubetrieb.. Die Straße ist manchmal meilenweit wie ein graues Band, das mit einem Lineal gezogen wurde. Alles Brachland. In Green River stoßen wir auf den I - 70 West.

Eine kurze Strecke bis Crescent Junction dann biegen wir ab auf Hwy 91 S in Richtung MOAB. An der Strecke sehen die Canyonfelsen aus wie riesige Felsbrocken, ja manchmal erinnern sie an einen Steinbruch. Hier und dort einige Bäume in kräftigen goldgelbem Laub. Wir sind im CANYONLAND. Links biegen wir in den ARCHES NP. Wir kaufen den Golden Eagle Passport für 50$. Er berechtigt uns für 1 Jahr alle Nationalparks der USA zu besuchen. Das ist preiswert. 

Schon am Anfang kommen wir ins Staunen. Diese rotbraunen Felsformationen sind nicht zu beschreiben, weil jeder in den „geschnittenen" Felsblöcken andere Figuren erkennt. Wasser und Eis, extreme Temperaturen, unterirdische Salzbewegungen sind verantwortlich für diese Felsskulpturen im Arches NP.

Dieser Arches NP ist eine durchweg wüstenhafte Landschaft , ca. 297 qkm, aus deren Sandstein Wasser, Wind, Sonne und Kälte etwa 80 gewaltige Bögen von meist phantastischer Gestalt geschaffen haben. In keiner anderen Region der Welt stehen so viele Arches wie in diesem Nationallpark. Grund dafür sind vor rund 300 Millionen Jahren in diesem Teil des Colorado Plateaus abgelagerte Salzschichten, die durch ihre Elastizität das auf ihnen lastende Gestein dehnten und verschoben – (siehe Abb.)

so kam es zu Verwerfungen und Spaltenbildung. Im Laufe der Jahrtausende meißelte die Verwitterung aus dem so „verbogenen" Gestein über 2000 Bögen und Felsbrücken, die oft in einzigartig tiefroten Farbtönen erglühen. Eine 30 km lange Panoramastraße führt an vielen der Felsgebilde vorbei. Die schönsten Bögen aber müssen erwandert werden. Schöne Rastplätze mit „pit-toilets"(eine Art Plumsklo.) passen sich der Landschaft an.

Zum Devil´s Garden mit dem über 90 m breiten Landscape Arch führt ein 3 km langer Pfad vom Ende der gepflegten Parkstraße. Ria fährt und Christian und ich fotografieren bzw. filmen. Christian und ich wandern von bei beginnendem Sonnenuntergang in den Devil´s Garden. "When the sun sets .." Es ist schon eine imponierende Landschaft. Ria geht zum Auto zurück und macht Bekanntschaft mit einem Kojoten, der dort friedlich herumsträunt.

Christian kommt zurück und ist enttäuscht, daß ihn seine Kamera wieder einmal im Stich ließ. Hier in 1500 m Höhe und bei den wenigen Touristen ist die Stille zu spüren. Ria bei der Rückfahrt: „Hier könnte man einmal länger Urlaub machen und wandern". – Recht hat sie.

Wir übernachten in MOAB in einem Super 8 - Motel.

Mesa Verde

20.Oktober 1998

Von Moab fahren wir am frühen Morgen über Monticello auf den Hwy 666 S über Pleasant View nach Cortez. Wir sind jetzt im Staate Colorado. Wir fahren über ein wunderschönes Plateau und kreuzen immer wieder eine Eisenbahn. Drei, vier Loks ziehen über 100 Waggons durch die Steppe. Man spürt fast noch die Anstrengung der Männer, die dieses Land der Eisenbahn erschlossen. Der Wilde Westen wie er heute noch lebt. In Cortez besorgen wir uns zuerst ein Unterkunft. Wir bekommen eine Suite im Best Western. Von dort fahren wir in Richtung Durango auf dem Hwy 160 E. Aus dem Buch „Der Tod holt den Erzbischof", das aus dieser Gegend handelt. „ Die Ebene zwischen den Tafelbergen wirkte uralt und unvollendet. So als hätte der Schöpfer – als alle Materialien zur Welterschaffung beisammen waren – sie aufgegeben, wäre fortgegangen und hätte alles zurückgelassen, als es sich gerade zu Bergen, Ebenen und Hochebenen zusammenfügen wollte. Das Land wartete noch darauf, zur Landschaft zu werden. Die ganze Ebene, so der Erzbischof, war einst Schauplatz immer erneuter Menschenjagden gewesen. Diese Indianer, die mit der Angst geboren wurden und durch viele Generationen eines gewaltsamen Todes starben, hatten schließlich diesen Sprung von der Erde fort gewagt und auf dem Felsen das gefunden, was die Hoffnung aller leidenden und gequälten Geschöpfe ist – Sicherheit. Sie kamen in die Ebene herunter um zu jagen und Getreide anzubauen, aber es gab einen Platz, zu dem sie immer zurückkehren konnten."

Der Mesa verde Nationalpark liegt etwa 20 km von Cortez und besitzt nur diesen Zugang. In Serpentinen windet sich die 21 Meilen lange Asphaltstraße mit beträchtlichen Steigungen und Haarnadelkurven auf die grüne, vor allem von Wacholderbüschen und Kiefern bestandene Hochfläche hinauf, die den spanischen Namen –grüner Tisch – trägt. Leider sind die cliff dwellings wegen der Jahreszeit nicht mehr zugängig. Rund 1300 Jahre lebten hier die Anasazi – Indianer und bildeten zwischen 1100 und 1300 eine Hochkultur aus, von der heute noch viele cliff dwellings, Klippen – wohnungen, zeugen, die zu den großartigen Relikten der indianischen Geschichte Nordamerikas zählen:

Mesa Verde (Nationalpark), Nationalpark im Südwesten des Bundesstaates Colorado, der 1906 eingerichtet wurde und eine Fläche von 211 Quadratkilometern aufweist. In diesem Park gibt es die besterhaltenen, in Steilhängen angelegten Wohnbauten der altindianischen Anasazikultur (siehe Felsenbewohner). Das Plateau ist von dichten Wäldern aus Wacholdergehölzen und Pinien bedeckt. Die Steilwände der Mesa Verde (Tafelberg) erreichen eine Höhe von 2 590 Metern über dem Meeresspiegel. Zahlreiche Cañons zerfurchen das Plateau. In den Steilhängen sind Reste der mehrstöckigen Cliff Dwellings erhalten. Die größte Wohnanlage des Nationalparks ist der Cliff Palace mit mehr als 200 Räumen und 23 Kivas (Kultstätten) sowie das Spruce Tree House mit 114 Räumen und acht Kivas. Auf dem Plateau wurden noch weitere Ruinen gefunden. Zu den Einrichtungen des Nationalparks gehören zwei Museen, die das Leben und die Kunst der Anasazikultur darstellen.

Die Anasazikultur, die bis zum 16. Jahrhundert auf dem südlichen Coloradoplateau verbreitet war, wird in zwei aufeinanderfolgende bäuerliche Kulturen unterteilt. Die ältere Stufe, die Basketmaker (Korbmacher), sind nach ihren großen handwerklichen Fertigkeiten auf dem Gebiet des Korbflechtens benannt und lebten dort von 100 bis etwa 700 n. Chr. Die jüngere Stufe geht in die historische Kultur der Puebloindianer über und bewohnte ab etwa 700 n. Chr. die Mesa Verde. Mehrere Wohnanlagen der Anasazikultur wurden 1874 erforscht. Die größten Bauwerke wurden 1888 entdeckt.

Die Fahrstrecke will keine Ende finden. „Short climb – great view" steht an der gut ausgebauten Straße. Nur wenige Besucher sind unterwegs. Ria biegt ab zum PARK POINT ( Spectacular panorama view). Es ist die höchste Erhebung. Wir sind knapp unter dem „Himmel", nämlich 2621 m hoch. Hier in der Höhe ist ein Fire-Lookout-Tower. Von hier hat man einen phantastischen Ausblick über die Ebene, der four corner region, wo die vier Staaten Colorado, New Mexico, Arizona und Utah aufeinandertreffen. Wir fahren zum Far View Visitor Center. Dort ist die Geschichte der indianischen Kultur dargestellt. Zu den Felswohnungen ist zur Zeit wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit kein Zugang mehr möglich . Das Visitor Center schließt in 5 Minuten, so fahren wir wieder, beeindruckt von der Landschaft zurück nach Cortez./Colorado. In einem Walmart kaufen wir für Christian Jeans und warme Winterunterwäsche. In dem „Radio Grill" in diesem Kaufhaus steht: „Rock your Appetite"

Petrified Forest

21. Oktober 1998

Nach einem guten Frühstück in Best Western Cortez fahren wir auf den HWY 666 South über Shiprock und Sheep Springs, hier geht es in den Canyon de Chelly (Wohnung der Götter der Apachen). Auf einem Plakat steht: „Call on Jesus and live!" Au einem anderen : „Think positive – share a smile." Wir fahren weiter. Es regnet und regnet. Doch die Landschaft hier besteht nur aus trostloser Steppe. Hier muß, es wenn die Sonne scheint, heiß sein. Hier und da vereinzelt ein Bauerngehöft. Oh Einsamkeit! Manchmal verliert sich die weite Straße im Horizont am Himmel. Alles ist grau in grau. Wir gelangen nach Gallup. Tag der Meilen. In Gallup biegen wir ab auf den I – 40 . Noch 70 Meilen bis Exit 311. Hier verlassen wir den Interstate und kommen in den Petrified Forest Nationalpark. Wir fahren von Nord nach Süd. Allmählich läßt der Dauerregen nach. Einige Ausssichtspunkte bieten einen Blick wie in eine Braunkohleabbaugebiet. „Painted Desert", eine Erosionslandschaft aus bunten Lehm – und Sandsteinformationen. Ein gespenstischer Ausblick. Wir fahren weiter und sehen überlall versteinerte Baumstämme liegen. Kurz vor Ende der Parkstrecke liegen diese „Baumstämme", die mittlerweile ca. 200 Millionen Jahre alt sind. Wir wollen fotografieren und verlassen den Fußweg. Wir machen alle unsere Fotos und gehen fasziniert von einem „Steinbaum" zum anderen . Am Schluß können wir uns vor Lehm an den Schuhen fast nicht mehr fortbewegen. Grobreinigung ist angezeigt, sonst versauen wir das Auto. Nach ca. 47 km sind wir am südlichen Parkeingang. Dort erstehen wir im Giftshop wieder unsere Andenken. Ich kaufe eine kleine Baumversteinerung. Das Fluggepäck wird schwerer und schwerer.

Petrified Forest (Nationalpark), im Osten von Arizona in den Vereinigten Staaten von Amerika gelegenes, 1906 als National Monument und 1962 als Nationalpark eingerichtetes Gebiet. Der 378,4 Quadratkilometer große Park umfasst einen Teil der Painted Desert sowie sechs separate „Wälder" mit umgestürzten, versteinerten Baumstämmen von Koniferen. Manche Stämme haben einen Durchmesser von bis zu zwei Metern und sind über 30 Meter lang. Einer der Stämme besitzt eine Bogenform und bildet eine natürliche Brücke, die Agate Bridge, mit einer Spannweite von zwölf Metern. Die Bäume wuchsen in der Trias, als die Gegend noch ein Sumpfgebiet war. Nach dem Absterben wurden sie unter Sedimenten begraben, bevor sie verrotteten. Stark kieselsäurehaltiges Wasser drang in die Stämme ein; allmählich wurde das Holz durch Silicate und andere Mineralien ersetzt und die Stämme in Stein umgewandelt. Spuren von Eisen, Mangan und Kohlenstoff durchsetzten die Silicate, so dass die Baumstämme eine sehr schöne Färbung zeigen. Die Sedimentschichten, unter denen die Stämme begraben lagen, wurden in späteren geologischen Zeitaltern durch Erosion abgetragen, so dass viele Baumstämme nun freiliegen. Weitere Sehenswürdigkeiten des Parks sind alte Pueblos der Indianer, wovon eines aus versteinertem Holz gebaut wurde, sowie mehrere in Fels geritzte Zeichnungen.

Tag der Meilen. Wir fahren weiter auf HWY 180 in Richtung Holbrook . Wir beschließen, in Richtung Phoenix zu fahren, soweit wir kommen. Auf dem HWY 77 South geht es über Snowflake bis Show Low. Hier beginnt eine wunderbare Straße durch das Apachenreservat. Hier in diesem südlichen Teil Arizonas ist die Gegend, in der die Apachen unter Geronimo gegen die US-Kavallerie kämpften. Riesige Wälder und Schluchten, wie am River Cedar Creek wechseln sich ab. Bei Dunkelheit treffen wir in Globe am HWY 70 ein. Hier übernachten wir in DAYS INN für 49 $. Ca 330 Meilen sind heute abgefahren.

Phoenix - Sedona - Flagstaff

22. Oktober 1998

Geburtstag. Ria und Christian bringen mir ein Geburtstagsständchen mit einer sich drehenden „Happy Birthday.." spielenden Kerze. Heute wollen wir in Richtung Gran Canyon fahren. Zunächst fahren wir ein Information Center .an. „ I am the right person." Dort gibt man uns Tips, welche Mall in Phoenix besonders schön sein soll. (From my point of you..). In Mesa nicht weit vom HWY 60 West (bei Phoenix) fahren wir in die empfohlene Mall. Hier kauft Christian sich ein Paar Nike - Sportschuhe. Ein sehr netter Verkäufer, der auf Christians Wünsche eingeht.

Vor Downtown Phoenix dehnen sich beiderseits der breiten Highways langweilige Reihen von Wohnhäusern. Schnell sind wir in Downtown auf der Washington Street. Einzig dieses spärliche Downtowndistrikt mit einer Handvoll Hochbauten unterbricht das monotone Erscheinungsbild der Hauptstadt Arizonas. Im ADAC: „Nein, Phoenix ist nicht schön, doch Phoenix ist beliebt – im warmen Winter. Dann tummeln sich hier, vor allem im noblen Vorort Scottsdale und um die luxeriösen Hotelpaläste im Norden der Stadt Zigtausende von Besuchern. Wir parken das Auto und machen einen kleinen Bummel. Hier um die Washinton und Jefferson Street, die Hauptadern der Innenstadt, ragen moderne Bürotürme auf. Doch es gefällt uns hier nicht, und so brechen wir schnell auf und fahren auf den I – 17 North. Es herrscht starker Verkehr. Auf dem nahegelegenen Flughafen landen die Maschinen so wie man bei einer Kette Perle an Perle reiht.

Phoenix Hauptstadt von Arizona, Wirtschaftliche Bedeutung hat neben dem Flugzeugbau, der elektronischen Industrie und der Nahrungsmittelverarbeitung die Textilindustrie. Das Klima, die Parks und die diversifizierte Wirtschaftsstruktur haben Phoenix nach dem 2. Weltkrieg zu einer der am schnellsten wachsenden Städte der Vereinigten Staaten gemacht.

Seit etwa 300 v. Chr. war das Gebiet von der Hohokamkultur besiedelt. 1871 wurde von Siedlern die Stadt Phoenix gegründet, 1887 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Seit 1889 ist Phoenix die Hauptstadt Arizonas. Die Fertigstellung des Theodore-Roosevelt-Damms am Salt 1911 stellte die Wasserversorgung der Stadt sicher und lieferte den elektrischen Strom, der für die Industriebetriebe benötigt wurde. Durch das Klima entwickelte sich Phoenix zu einem beliebten Erholungsort, vor allem für Pensionäre. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 983 000.

Wir fahren weiter. Vor Sunset Point geraten wir in einen Stau und beschließen nun eine Pause zu machen. Hier ist ein kleiner Rastplatz. Ein gelber Bugatti (Testversion?) fährt vor. Christian fotografiert ihn. Hier am Rastplatz ist großes Hundetreffen. Hinweisschild: TO PET EXERCISE AREA. Auch ein Verbotsschild ist zu sehen mit einem durchgestrichenen Weinglas als Symbol. Darunter steht der Hinweis: Non for the road – its driving time. Wenn man auf einen vierspurigen HWY wieder einbiegt, dann steht dort für die Beachtung der Gegenfahrbahn nicht nur das bekannte Verkehrsschild: Verbotene Fahrtrichtung, sondern noch mehrere Male der Hinweis: WRONG WAY. Auf der rechten Seite grüßt Montezumas Castle. Wir verlassen hier den Interstate 17 N und fahren ab auf HWY 260 bis Cottonwood. Hier biegen wir auf den idyllischen Highway 89a, denn wir wollen nach Sedona nach Flagstaff. Die Abendsonne bestrahlt riesige Gebirge am Abendhimmel. Überall grüßen kräftige Cumuluswolken.

In der Abenddämmerung erreichen wir – malerisch in eine Kulisse roter Felsmonolithen eingebettet - Sedona. Ein exklusiver Erholungsort erwartet uns. Wunderbare Häuser im braunroten Gestein der Oak - Creek - Canyon Landschaft gebaut. Sedona ist eine Künstlerkolonie. Hier verbrachte u.a. der deutsche Maler Max Ernst die Jahre der Emigration aus Hitlerdeutschland. Aufgrund der Exklusivität wollen wir hier kein Motel ansteuern. Die Preise werden wohl hier hoch sein. Auch hier möchten wir einmal Urlaub machen. So fahren wir durch diesen Straßenort, von dem überall Wanderwege abgehen und folgen der idyllischen Schlucht des Oak Creek, der sich am Steilabbruch des Colorado Plateaus hier in die Wüste Zentralarizonas tief ins Gestein gegraben hat. Der HWY 89 a folgt dieser Schlucht durch dichte Kiefernwälder und dramatische Engen. Ria fährt sehr konzentriert. Kurz vor Flagstaff beginnt es zu regnen, die Cumuluswolken schütten aus, was sie nur können. Wir fahren ein Ehrenrunde über den I – 40 (hier der berühmte Abschnitt Highway 66 )und finden unser Motel DAYS INN . Mit Coupon übernachten wir für 45 $. Nah vorbei zieht der Santa – Fe - Express zig Waggons in dieser Höhe hinter sich her und läßt oft sein dumpfes Tuten hören. Flagstaff ist ein Touristenstädtchen /46000 Einwohner an der berühmten Route 66) am Rande des Colorado Plateaus 2100 m hoch, eingebettet in Wäldern aus Ponderosa-Kiefern . Eine davon, mitten im Ort 1876 zur Feier des Unabhängigkeitstages aufgestellt, gab der Stadt den Namen „Fahnenstange".

Route 66: Nur kleine Teilstücke sind noch erhalten von der legendären Route 66, jener Fernstraße von Chicago bis Los Angeles, die 1926 fertiggestellt wurde. Sie war der All-American-Highway, die Straße der Hoffnungen und Träume, auf der die Menschen über Jahrzehnte in den verheißungsvollen Westen zogen.

Grand Canyon zum Zweiten

23. Oktober 1998

Die Sonne scheint und so fahren wir nach dem Packen und Tanken über den romanischen HWY 180. Bei Valle gelangen wir auf den direkten Zubringer HWY 64, Williams – Grand Canyon. Es ist reichlich Besuch hier. Christian versucht noch eine Unterkunft für uns zu finden, aber es ist einfach zu teuer. So genießen wir den Tag und fahren noch einmal die überwältigenden Ausblickstationen an, die wir zum Teil schon bei unserem 1. Besuch angefahren sind. Das 1. Mal, daß wir bei einer weiteren USA-Reise einen Ort zum 2. Mal aufsuchen. Doch wie heißt es so schön im Prosepkt: „... A spectacular experience at any time of year. Whatever the season.. spring, summer, fall, winter.. each brings an intimate mood to the splendor of the Canyon that will make your visit very special..."

Grand Canyon, sehr tiefe Schlucht im Nordwesten von Arizona in den Vereinigten Staaten, die durch das Einschneiden des Flusses Colorado in das umgebende Tafelland des Coloradoplateaus entstand. Der Grand Canyon ist etwa 350 Kilometer lang, 6 bis 29 Kilometer breit und bis 1,8 Kilometer tief. Die Schlucht ist eine weltweit bekannte landschaftliche Sehenswürdigkeit. Ein besonders eindrucksvoller Abschnitt gehört mit dem umgebenden Plateau zum Grand Canyon Nationalpark, der jährlich etwa vier Millionen Besucher anzieht.

Der Grand Canyon ist tief in das Coloradoplateau eingeschnitten, dessen Oberfläche auf einer Höhe von etwa 1 500 bis 2 700 Metern liegt und sich nach Südwesten neigt. Das Klima auf dem Plateau ist arid und kontinental, sowohl Hitze als auch Kälte erreichen extreme Werte. Am Grund des Canyon wird es im Sommer sehr heiß, im Winter gibt es nur selten Frost. Keiner der Flüsse in diesem Gebiet führt ganzjährig Wasser. In den oberen Regionen ist das Plateau spärlich mit immergrünen, trockenheitsverträglichen Gehölzen wie Wacholder und Kiefern bewachsen. Der Nordrand des Canyon ist teilweise bewaldet. Die Vegetation in den tiefer gelegenen Tälern besteht hauptsächlich aus Wüstenpflanzen wie Agaven und Palmlilien (Yucca-Arten).

Entstehung

Der Grand Canyon ist eine Schichtstufenlandschaft. Durch die Erosion sind Schichten mit Gesteinen unterschiedlicher Härte (und Verwitterungsresistenz) und Farben herausgewittert. Das Kaibab- und das Kanab-Plateau, die den Nordrand der Schlucht bilden, liegen etwa 360 Meter höher als das Coconino-Plateau am Südrand. Diese Niveau-Unterschiede haben sich auf die Erosion ausgewirkt: Vom Nordrand her fließt das Wasser in den Canyon hinein, wobei der Rand zerschnitten worden ist und verschiedene Nebencanyons entstanden sind. Südlich dagegen fließen die Flüsse vom Canyon weg und haben den Rand nicht angeschnitten. Die darunter liegenden, älteren Gesteinsschichten fallen ebenfalls insgesamt nach Südwesten ein, so dass von Norden kommendes Grundwasser in den Canyon hineinfließt, südlich davon aber ebenfalls vom Canyon wegfließt. Im gesamten Bereich des Canyon ist das Gestein von Brüchen und Verwerfungen durchzogen; die eine rasche Erosion begünstigen.

Geologie

Die Erosionsform des Grand Canyon ist erdgeschichtlich relativ jung. Vor sechs Millionen Jahren begann sich der Colorado einzugraben, hervorgerufen durch eine Aufwölbung des Coloradoplateaus. Die Schichten des Plateaus sind Meeres-Sedimente. Zuunterst liegen Gesteine des Präkambriums, über einer Diskordanz folgt eine Schichtfolge des Paläozoikums. Das geologische Profil zeigt von unten nach oben diese Abfolge: Die ältesten, präkambrischen Gneise, Schiefer, Quarzite und Sandsteine besitzen ein Alter von ungefähr einer halben bis einer Milliarde Jahren und sind später schräg gestellt worden. Die über einer Diskordanz folgenden drei Formationen, der braune Tapeats-Sandstein, der graugrüne Bright-Angel-Schiefer und die graubraunen Muav-Kalksteine und -Dolomite, stammen aus dem Kambrium. Über einer Schichtlücke folgen die rötlichen Schichten der Temple-Butte-Dolomite und -Sandsteine aus dem Devon sowie der helle, graublaue, stellenweise auch rötlich verfärbte Redwall-Kalkstein des Mississippian (Unterkarbon). Die Redwallformation ist etwa 150 Meter mächtig und härter als die darüber liegenden Schichten; sie ist daher an den steilen Felsvorsprüngen zu erkennen. Es folgen Sedimente des Pennsylvanian (Oberkarbon) und des Perm, beginnend mit der Supai-Formation, die rote und graue Sandsteine, Schiefer und Kalke führt, die ebenfalls eine markante Schichtstufe bilden, die so genannte Esplanade, ihnen folgen die Hermit-Schiefer, eine Schichtfolge aus roten, weichen Tonschiefern, die hellbraunen Coconino-Kalke und -Sandsteine und zuoberst der graue, ockerbraune und rötliche Kaibab-Kalkstein. Jüngere Sedimente sind, soweit vorhanden, abgetragen worden.

Geschichte

Die ersten Europäer, die den Canyon erreichten, gehörten zu einer Expeditionsgruppe, die der spanische Forscher Francisco Vásquez de Coronado leitete und die im Februar 1540 in Neuspanien (dem heutigen Mexiko) aufgebrochen war. Da die Schlucht jedoch nur schwer zugänglich war, wurde sie erst mehr als 300 Jahre später vollständig erforscht. Etwa seit 1850 wurde der Grand Canyon und das angrenzende Gebiet von mehreren Expeditionen unter der Leitung von Offizieren der Armee der Vereinigten Staaten untersucht und vermessen. Die erste vollständige Durchquerung wurde 1869 von dem amerikanischen Geologen John Wesley Powell und zehn Begleitern durchgeführt.

Hier im Grand Canyon South Rim fahren die Besucher hauptsächlich die westlichen „view points" an, wie Yavapai pont, Hopi ponit, Mohave point, Pima point und Hermit´s Rest. Wir besuchen alle und sind wieder fasziniert von den sichtbaren geologischen Veränderungen in Millionen von Jahren. Christian erklärt uns wie diese Veränderungen zustande kamen. Gelernt ist gelernt. Erlebte Erdkunde. Toll! Neu ist diesmal unsere östliche Route. Am Ostende des NP ist Desert View. Hier ist ein Aussichtsturm, von dem man einen sehr guten Eindruck bekommt wie der Colorado River sich in die Felsen eingegraben hat.Wir steigen wieder ins Auto und fahren in Richtung Cameron und biegen ab auf den HWY 89, der auf der linken Seite immer wieder Einsicht in kleine Canyons gibt. Wir fahren durch das Gebiet Painted Desert und sind im NAVAJAO – Reservat. Wir erleben bei klarem Himmel die Abenddämmerung in der Wüste. Es ist eine seltsame Stimmung. Die Farben der Dämmerung tauchen die Wüste in geheimnisvolle Farben. Wenig Verkehr. Ich denke:" Hoffentlich keine Panne!" Unser Auto fährt brav. Wir haben den Ford Taurus schon richtig liebgewonnen auf unseren USA-Reisen. Wir fahren bis Page am Lake Powell. Ich denke an „Die Stadt in der Wüste" S. de Excupery. Gleich am Ortsanfang ist ein neues Motel: Days Inn. Hier finden wir eine gute und preiswerte Unterkunft für 58$.

Glen Canyon Dam

24. Oktober 1998

Page. Die Navajo – Indianer bezeichneten diese windgepeitschte, abgelegene Ecke als verhext „... the place where the trees died of fear." 1956 wurde diese Gegend von der US –Regierung zum „Government Camp" zur Ansiedlung der Arbeiter zum Bau des Glen Canyon Staudamms. Später wurde diese neu gegründete Ortschaft Page benannt nach dem Leiter des Staudammprojekts Commissioner John C. Page. Heute hat Page 8000 Einwohner und Ausgangspunkt für Freizeiunternehmungen auf oder um den Lake Powell.

Glen Canyon Dam: Die Dammmauer ist 457 m lang und ist 216 m tief und 178 m über den ursprünglichen Flußlauf. Gefüllt liegt der Lake Powell hier 1128 m über NN.

Zurück zum Lake Powell: Es mutet schon seltsam an, daß der zweitgrößte Staussee der USA inmitten kahler, felsiger Wüste liegt. 1964 begann man mit dem Stauen des Colorado River; es dauerte 17 Jahre bis der Lake Powell im Juni 1980 seinen Höchststand erreicht hatte. Der See hat nun eine Länge von 300 km und eine Uferlänge von ca. 3000 km – mehr als die ganze Westküste der USA. Das ertrunkene Schluchtenlabyrinth ist ein Paradies der Wassersportler, keine Bäume – wenig Sträucher Mit Hausbooten oder Motoryachten kann man tagelang in dem Gewirr der Seitenarme auf Entdeckungsreise gehen. Nur auf dem Wasserwege ist die größte Naturbrücke der Welt zu erreichen, die halbkreisförmige 88 m hohe Rainbow Bridge.

Wir fahren zum Carl Hayden Visitor Center am Damm. Auf der Fahrt dorthin herrliche Ausblicke auf den Stausee. Das Center bietet sehr viel Informationen. Man kann auch einen geführten kostenlosen Rundgang mitmachen, doch wir wollen bald weiter. Wir schauen uns die ausführliche Ausstellung an und kaufen im giftshop Indianerschmuck und Karten. Ein Bus mit deutschen Besuchern überfallt den shop, so schweigen wir still. Wir kehren auf dem HWY 89nach Page zurück und biegen links ab auf den HWY 98 durch das riesige Gebiet der Navajo. Oberhalb von Cow Springs endet diese Straße auf den HWY 160. Überall reine Wüste oder Steppe, Berg und Tal. Es geht an Kyenta vorbei links auf den Sightseeinghighway 163 in Richtung Monument Valley.

Auch wer hier noch nie war, erkennt die Szenerie sofort. Unzählige Western, Abenteuerfilme und Werbespots wurden im Monument Valley zwischen den markanten, steilen Tafelbergen aus feuerrotem Sandstein, die bemerkenswerte Namen tragen wie: Mittens (Fausthandschuh), Stagecoach (Postkutsche), Totem Pole (Totempfahl) Merrick Butte, und Elephant Butte. (Butte heißt Kolben, Gewehrkolben, Kerzenstumel, Stumpen) Nette Bezeichnungen, oder?

Unter anderem spielte hier im Jahre 1939 ein junger Schauspieler namens John Wayne in John Fords Klassiker „Stagecoach" – deutscher Titel „Ringo". Monument Valley ist kein Nationalpark, da es im Reservat der Navajo liegt. Dieses Wunder der Natur umfaßt 121 qkm. Der Navajo Council erklärte das Gebiet in ihrem Reservat kurzerhand zum „Navajo Tribal Park", damit zum Naturschutzgebiet.

Kilometerweit verliert der Highway sich wie ein grauer Teppich der unendlichen Weite, die man spürt. Unser Auto frißt Meile für Meile und plötzlich sieht man die bekannten „Mesas" und „Poles" vor sich. Links an einer Straßengabelung das Visitor Center bei Gouldings. Es ist wenig los hier. Wir wollen nur durch das Tal und weiter nach Hanksville. Imposant, riesig, großartig, bemerkenswert, kolossal und beeindruckend, ja fast unwirklich wirken diese Felsformationen auf uns. Alles wirkt klein gegen dies Brocken, die hier in der öden Natur stehen. Wir kommen uns wie Zwerge vor in dieser überdimensionalen Landschaft und ziehen weiter. Bei Mexican Hat geht es steil auf dem zum Teil nicht befestigtem HWY 261 hoch und höher. Herrliche Aussichtspunkte in schwindelnder Höhe lassen den Blick zurück schweifen in das gerade durchfahrene Tal. Der Juan River schlängelt sich wie eine schmale Schlange durch die rotbraune Ebene. Man spürt hier die Unendlichkeit der Zeit und die Größe der Schöpfung vor dem tief unter uns liegenden Valley of the Gods. Rechts und links Wacholderbüsche und Kiefern. Wir treffen auf den HWY 95 und biegen ab in Richtung Hite. Wieder eine never ending road. Wir machen Vesper und fahren dann weiter und weiter und weiter. Ab und zu Hinweise auf Rindvieh, das auch manchmal auf der Fahrbahn steht. Ich muß dabei immer an saftige Steaks denken. Es dämmert bereits als wir Hanksville erreichen. Ein paar Häuser, Tankstellen, ein Motel.

Whispering Sands Motel. Alles ist sauber. Draußen riecht es nach Benzin. Gewitterstimmung. Gut, daß wir ein Dach über den Kopf haben. Schräg gegenüber gibt es etwas zu essen. Nach dem Essen sind wir kaputt. Die vielen Eindrücke dieses schönen Tages haben uns müde gemacht, und so schlafen wir bald ein.

Im Zimmer liegt eine Karte des Reinigungspersonal aus.

„ Your Motels Maids have done their best

For your clean and pleasant rest.

If to thank them you´ve decide

Please use this envelope provided."

Natürlich haben wir in allen Motels unseren pekuniären Dank hinterlassen.

Capitol Reef – Bryce Canyon

25. Oktober 1998

Beim breakfast treffen eine nette Familie aus Taiwan. Sie kommen gerade vom Bryce Canyon wohin wir nun fahren möchten. Verunsichert sind wir durch die „weather-forecast", die (heavy snow) Schnee meldet. Doch man sagt uns, daß wir ruhig dort hinfahren können. Wir verabschieden uns „Have a nice time" und nach dem Tanken fahren wir auf den „Scenic –Highway 12" in Richtung Bryce Canyon. Wenn es einen Preis gäbe für die steinreichste Route, so der ADAC, dann müßte man ihn dem HWY 12 verleihen. Nur am Boulder Montain schwingt sich die Straße in grüne, kühle, jetzt mit Schnee bedeckte Höhen hinauf und überquert den Berg in gut 3000 m Höhe. Entlang des weiteren Weges folgen Schluchten und bizarre Felsfomationen, verschlafene Mormonendörfer wie Escalante oder kleine State Parks, wie Kodachrome Basin. Wir genießen wunderschöne Ausblicke in eine faszinierende Landschaft. Brav überwindet unser Auto Gipfel und Täler und so nähern wir uns dem HWY 63, der uns in den Bryce Canyon NP führt. Es ist kühl in dieser Höhe von 2500 m.

Dieser Park stellt im von Naturwundern so überaus großzügig bedachten Südwesten des Bundesstaates Utah eine absolute Ausnahmeerscheinung dar. Bryce Canyon zählt zum beliebtesten Reiseziel in der USA. Er weist das bizarrste an Landschaft, das man sich vorstellen kann. Kein Wunder, daß die Indianer einen möglichst großen Bogen um Bryce machten, weil sie die Landschaft als Manitous heiliges Meisterwerk verehrten und zugleich fürchteten. Nach Ebenezer Bryce, ein Mormonensiedler, wurde übrigens der Park benannt.

Überblickt man die gesamte Entstehungsgeschichte vom Bryce Canyon, offenbaren 3 geologische Prozesse ihre Auswirkungen: Ablagerung, Anhebung und Erosion. Vor 70 Millionen Jahren begannen hier diese Prozesse. Zum letzten, der Erosion, ein paar interessante Anmerkungen. Bryce liegt auf einer Höhe von 2400 – 2800 m, so daß der erste Schnee schon im Oktober fällt und bis Mai liegen bleibt. Messungen haben ergeben, daß an über 200 Tagen im Jahr der Gefrier – und Auftauprozeß an den roten Felsnadeln nagt, die man hoodoos nennt. Dadurch werden Risse und Sprünge im Gestein verbreitert und ausgeschwemmt, wodurch sich das Gesicht des Nationalparks ständig ändert. Wir fahren in den Park hinein und wollen zunächst zum Rainbow Point. Doch da die Sonne beginnt unterzugehen, wenden wir und fahren zum Sunset Point und Bryce Point. Ich und Ria schnaufen Christian läuft den Hang hinauf. Nun erleben wir ein farbenprächtiges Schauspiel des Sonnenuntergangs. Diese HOODOOS sind überall wie mit Staubzucker vom Schnee bedeckt. Diese filigranen nadelförmigen Felsen sind nach indianischem Glauben keine Steine, sondern tierähnliche Wesen, die früher einmal menschliche Gestalt annehmen konnten. Diese Fähigkeiten verscherzten sie sich aber , denn sie waren bösartig und zogen sich den Zorn des Geistes Cojote zu, der sie in Felsen verwandelte. Wunderschöne, fast gotisch anmutende Felsen, die in warmen rot und Ockertönen leuchten und besonders malerisch sind, wenn sie – wie jetzt – der erste Schnee überzuckert. Ein Naturschauspiel besonderer Art. Viele der Naturwunder in Arizona und Utah erschlagen den „kleinen" Menschen durch ihre Großartigkeit – dieser Nationalpark ist intimer. Er ist nur 145 qkm groß und birgt doch eine unglaubliche Vielfalt farbenprächtiger Felsformationen. Tausende von filigranen Steinsäulen und schmalen Schluchten hat die Erosion in den letzten 13 Millionen Jahren gewaschen. Am Sunset Point wandert Christian in die Schlucht. Die Akustik ist so gut, daß man jedes Wort, das unten gesprochen wird oben hört. Ria und ich gehen auch ein Stück in das rotbraune Labyrinth der HOODOOS, einen steinernen Irrgarten von phantastischer Schönheit, die Kamera läuft heiß, Filme werden verbraucht. Wir nehmen andächtig Abschied von hier. Damwild steht ohne Scheu am Straßenrand. Wir fahren zurück auf HWY 12 und münden wieder in HWY 89 und fahren bis Panguitch zum Übernachten. Best Western hat ein Zimmer für uns für 55 $.

Wir sind erschöpft von all den Eindrücken. Abendessen und dann zu Bett. Zur Nacht gibt es noch ein Gewitter, das Schnee bringen soll.

Zion NP – St. George

26. Oktober 1998

Als wir wach werden stimmt unsere Uhr nicht, das Gewitter hatte wohl kurzzeitigen Stromausfall zu Folge. So sind wir früh wach und fragen beim Auschecken noch eine Putzfrau, ob wir noch nach Cedar Breaks fahren können. Diese erkundigte sich netterweise bei einer Kollegin, die dort herkommt. Sie sagte, wir sollten nicht fahren, es läge dort eine geschlossene Schneedecke. Überall an den Hängen liegt ein wenig Schnee. Zum Teil ist die Fahrbahn auch glatt. Wir verzichten auf diesen Ausflug und nach einem Schluck Kaffee fahren wir weiter den HWY 89 S und biegen bei Mount Carmel auf den Zion – Mount Carmel - HWY 9 in den Zion NP .

Bryce Canyon und Zion NP liegen mit dem Auto etwa eineinhalb Stunden auseinander. Beide Nationalparks sind zwar durch Erosion geformt worden aber sehen grundverschieden aus. Während Bryce Canyon filigran wirkt, macht der Zion NP einen gewaltigen Eindruck mit seinen hochaufragenden, steilen Felswänden. Als die Mormonen diese glattgeschliffenen Felsen entdeckten,die der Virgin River so tief in den Sandstein gefressen hat, , daß stellenweise kein Sonnenlicht zu Boden dringt, glaubten sie sich im Paradies und nannten den Ort nach der Himmelsstadt ZION und den Fluß nach der Mutter Gottes Virgin River. Diesen paradiesischen Eindruck bekommt man gleich, wenn man den NP durch den Osteingang betritt. Die kurvige Straße führt an vielen spektakulären Windschliffformationen vorbei und erreicht als erstes Naturwunder Checkerboard Mesa, eine versteinerte Düne, die über ein auffallendes Schachbrettmuster verfügt. An zahlreichen Stellen entlang der Straße gibt es hier im oberen Parkteil Haltestellen, von denen man kleine Wanderungen durch diesen seltsam bizarren Abenteuerspielplatz der Natur machen kann, wo zu dieser Jahreszeit Bäume in goldfarbenem Laub aus dem brüchigen Sandstein wachsen. Nachdem man einen 1700 m langen Tunnel durchquert hat, geht es steil bergab, und man erreicht den Zion – Scenic – Drive, der dem Lauf des Virgin River folgt. Natürlich halten wir oft, um diese immer wieder einzigartige Naturschauspiele zu bewundern. Wir bleiben auf HWY 9 und fahren zum Visitor – Center. Wir schauen uns die Ausstellung an, kaufen ein paar Karten, telefonieren mit Oma in Deutschland und setzen uns in die Sonne und machen Picknick. Wir fahren zum Westausgang und Ria ersteht ein wunderbares Paperweight. Wir fahren durch Springdale und folgen der 9 bis zum Interstate 15 S bis St. George. Wir schaffen es noch bis zu einer großen Mall und dann gibt es wieder ein kräftiges Wärmegewitter. Bücher und Jeans werden gekauft. Anschließend suchen wir das von Christian ausgesuchte Motel Budget Inn.

Da es hier auch genügend Motels gibt, wollen wir gar nicht weiter fahren. Doch Christian besteht darauf, da es so preiswert ist. 35 $. Gut wir fahren zwei Exits weiter und finden dieses Motel, das einen hervorragenden Eindruck macht. Wir checken ein. Bodybuilding-Room and Indorr Pool und ein Voucher für ein kleines Frühstück bei Dennys. Das wird natürlich alles kostenlos benutzt.

Highway 95 N – Beatty

27. Oktober 1998: 

Schönes Wetter als wir aufwachen. Wir wollen , da wir schon bis hier „vorgedrungen" sind über Las Vegas bis Beatty, um morgen noch einmal durch das „Tal des Todes" zu fahren. Christian macht noch einmal Frühsport im Body-Building-Room. Nach dem Auschecken gehts auf „ die Piste". Wir nehmen den I- 15 S, hier als Freeway und verlassen nun endgültig Utah,

Utah, auch BIENENSTOCKSTAAT genannt nach den Mormonen, die mit unendlichem Fleiß die Wüste um den Großen Salzsee bewässerten, Städte schufen und Farmen und Felder bewirtschafteten. Zuerst Alpenlandschaft, dann weites brachliegendes Land. In der Mittagssonne erreichen wir Las Vegas und sind nun im Staate Nevada. „ ... Wer Nevada durchfahren hat, kann ermessen welche Strapazen die Pioniere auf sich nehmen mußten, die im Planwagen zu den Goldminen in der Sierra Nevada vordrangen. Geisterstädte zeugen von dieser Zeit; heute stellen nur noch die einarmigen Banditen, die man hier in jedem Kaff findet, eine Bedrohung dar.

Vom Interstate 15 biegen wir ab auf den viel befahrenen HWY 95 N, der nach Reno führt. An dieser Straße ist ein großes Einkaufsgebiet. Bei Smith - Food holen wir uns etwas zu essen. Für das Fluggepäck kaufen wir wieder bei Borders und Banres and Nobels kiloweise Bücher. Auf dem Parkplatz in der warmen Sonne wird gespeist. Rechts von der Abzweigung des HWY 156 beginnt das ehemalige Atomversuchsgelände, das etwa 200 Meilen lang ist. In den 50er Jahren hat man von Las Vegas aus den großen Hotels herübergeschaut, wenn dort Atombomben gezündet wurden. Heute werden hier neue Flugkörper getestet. Ca 120 Meilen von Las Vegas entfernt liegt Beatty, ein verschlafenes Nest. Hier übernachten wir, um von hier aus morgen ins Death Valley zu fahren.

Im Ortsprospekt heißt es so schön:

Einwohner: 1500 und zunehmend

Höhe: 1100 m; kein Smog, brillante Sternennacht von jedem Punkt aus

Dieser Exchange Club of Beatty, im Pioneer Territory of Nevada, ist unser Domizil für eine Nacht :55 $.Wir unternehmen einen kurzen Spaziergang durch den Ort, kommen an einem „Antikladen" vorbei, dort erschrecke ich fast als ich die Scheune betrete, denn da sitzt ein alter, bleicher Mann im Lehnstuhl, dem es wohl nicht gut geht. Beim nochmaligen Hinsehen stellen wir fest, das diese Person eine Puppe ist.

Der Prospekt rühmt sich der Filme, die zum Teil hier gedreht wurden: z.B. amerikanische Titel: Cherry 2000, Homer and Eddy, Teile von Star War und Top Gun.

Am Abend sternklare Nacht. Die Sterne funkeln wie im Prospekt verkündet. Unser Casino übrigens erbaut 1906 taucht sich in hunderte Flashlights. So funkeln nicht nur die Sterne....Auf dem Parkplatz reiht sich Auto an Auto. Glücksspiele sind überall erlaubt in Nevada.

Wir spielen auch, allerdings mit den Gedanken und gehen früh schlafen.

Death Valley - Las Vegas

28. Oktober 1998

Hier muß nun endlich ein Lob ausgesprochen werden. Ria hatte 3 Thermoskannen eingepackt. Anfangs dachte ich, was soll das. Doch auf der ganzen Reise haben wir nie Probleme mit Getränken: 1 Kanne Kaffee, 1 Kanne Wasser und 1 Kanne Tee. Diese neue Ausstattung ist ausgezeichnet, immer dann, wenn wir durch so abgelegene Gebiete fahren . Ebenfalls gut in der Reiseausstattung sind unsere großen Schweizer Messer.

Nach unserem Frühstück fahren wir über HWY 374 bis zu den Sanddünen, die jedoch zu dieser Jahreszeit nicht so beeindruckend sind wie bei unserer ersten Reise hierhin. Wir fahren gleich weiter auf HWY 190 nach Furnace Creek zum Visitor Center. Christian telefoniert mit Oma und Opa. Anschließend schauen wir uns einen Film über die Geschichte des Death Valley an.

Death Valley, auch Tal des Todes, tief liegende Wüstenregion im Südosten Kaliforniens, nördlich der Mojavewüste und am Ostrand des Großen Beckens (Great Basin) gelegen. Seinen Namen erhielt es von einem der nur 18 Überlebenden einer 30-köpfigen Gruppe, die 1849 versucht hatte, eine Wegabkürzung zu den Goldfeldern Kaliforniens zu finden. Ein Großteil des Death Valley liegt unter dem Meeresspiegel; bei Badwater ist mit 86 Metern unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt des amerikanischen Kontinents erreicht. Das Naturdenkmal Death Valley National Monument (gegründet 1933) umfasst das gesamte Tal und die umliegenden Berge, es hat eine Fläche von 8 368 Quadratkilometern.

Das Tal ist zwischen sechs und 26 Kilometer breit und etwa 225 Kilometer lang. Es wird fast vollständig von kahlen Bergketten vulkanischen Ursprungs eingefasst, die leuchtend gefärbte Gesteine aufweisen. Das Panamint-Gebirge im Westen, mit dem Telescope Peak bis zu 3 367 Meter hoch, schirmt das Death Valley von den feuchten, vom Pazifik kommenden Winden ab. Im Osten wird es von den Bergen der Amargosa Range begrenzt.

Durch das Death Valley ziehen zwar einige Wasserläufe, die jedoch nur nach den sehr seltenen, starken Regenfällen tatsächlich Wasser führen. Der wichtigste ist der von Süden das ganze Tal durchziehende Amargosa sowie der Furnace Creek von Osten. Die tiefstliegenden Gebiete des Talbodens sind vegetationslose Salzebenen; höhergelegene Teile des Bodens stellen eine Mischung aus Sand und Salzkristallen dar, die teilweise Dünen bilden.

Die Sommertemperaturen im Death Valley, einer der heißesten Regionen der Erde, können 51,7 °C im Schatten übersteigen und fallen selten unter 21 °C. Der Nationale Wetterdienst der USA registrierte 1913 mit 56,7 °C die höchste je in den Vereinigten Staaten gemessene Temperatur. Häufig treten Sand- und Staubwirbelstürme von einigen Stunden Dauer auf.

Die Westseite des Talbodens ist mit krüppeligen Mesquite-Bäumen (Prosopis-Arten) bewachsen; in einer Moorgegend im nördlichen Talabschnitt wächst ein langstieliges, hartblättriges Gras. Die Ost- und Westhänge weisen eine sehr spärliche Vegetation aus Kakteen sowie verschiedenen Wüstenbüschen und -gräsern auf. Die Fauna besteht aus wenigen Wüstenreptilien wie Hornkröten und Eidechsen sowie Säugetieren wie Kaninchen, Ratten und Dickhornschafen.

Im Tal des Todes hat man Gold gefunden; außerdem werden Silber, Kupfer und Blei sowie bereits seit den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts die berühmten Boraxvorkommen abgebaut

Es ist ziemlich warm als wir losfahren. Gut, daß es die Klimaanlage gibt und diese „Luxuswagen". Die Temperaturen betragen noch im Oktober zwischen 33 C und 16 C. Wir fahren vorbei an so schönen Stellen wie Namen: Zabriskie Point und Devils Golf Course auf der Straße 178 in Richtung Shoshone und erreichen bei Badwater ist den tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre auch unserer bisherigen Reise , nämlich 86 m unter dem Meeresspiegel. Ein paar hundert Meter weiter halten auch wir und gehen in die Salzdünen. Zuvor hatten wir schon einen See vermutet, doch dies war wohl eine Fata Morgana. In diesem Jahr soll es allerdings kräftige Regengüsse gegeben haben, so daß sich auch Seen bildeten. Wir greifen in das Salz als sei es Schnee. Christian hat gleiche beide Hände voll. Die diversen Farbschattierungen der Landschaft sind ebenfalls faszinierend. So viele verschiedene Grautöne und Brauntöne. Zwei Radfahrer befahren diese 140 Meilen lange Strecke, wo kein Strauch noch Baum wächst, die Schatten spenden könnten.

Übrigens wir sind im Staate California. Vorbei an Dantes View geht es durch Berg und Tal nach Shoshone. Die Strecke wirkt wieder endlos, eine Art never ending road liegt vor uns. Über Pahrump am Red Rock Canyon vorbei an graubrauner eintöniger Landschaft erreichen wir den Strip in LAS VEGAS. Hotel oder Motel ist die Frage. Das Travelodge am „The Strip" hatten wir vor drei Jahren schon als günstig gelegen empfunden und haben Glück. Zu dieser Zeit ist noch ein Zimmer frei. Wir fühlen uns ungezwungen und haben das Auto auch gleich vor unserer Tür.

Unser altes „Kakerlakenmotel" existiert noch, allerdings firmiert es unter einem neuen Namen.. Damals kamen wir bei Dunkelheit auf Las Vegas zugefahren und sahen aus der Wüste schon die Lichterstadt. McDonald is where you are. So essen wir hier. Christian und ich gehen noch einmal hinaus auf „The Strip", das ist die Bezeichnung vom Las Vegas Boulevard, an dem wohl die bekanntesten Hotels und Casinos liegen. Mit Obelisk und Sphinx vor der Hotelpyramide LUXOR beginnt die Straße, die Halle hier in diesem Hotelkomplex ist 800.000 qm groß. Spielmaschinen an allen Ecken, Einkaufsbasare, Fahrstühle. 2500 Zimmer und 300 000 000 Dollar Baukosten. Tutanchamun vor dem Hoteleingang. Doch wir treffen noch auf andere alte Bekannte: Cäsar und Kleopatra in Cesar´s Palace, Michelangelo ist ebenfalls vertreten. Hier gaukelt Kunstlicht Zeitlosigkeit vor, das „Forum" liegt 24 Stunden unter stimmungsvollem Abendhimmel. Vor dem TREASURE ISLAND HOTEL liefern sich Seeräuber mit den Briten eine Seeschlacht. König Artus regiert im Escalibur, das wie ein Spielzeugschloß mit grellbunten Türmen gebaut ist. 120 m hoch ist die schwarze Pyramide des Luxor. Mit 5005 Zimmern ist das MGM Grand Hotel das z.Zt. größte der Welt. Auf der anderen Straßenseite baut man gerade den Eiffelturm nach. Riesig grüßte der fast fertige Arc de Triumph . Etwas weiter steht der Startosphere Tower 350 m hoch mit der höchsten Achterbahn der Welt und der Möglichkeit zum Bungee jump. Apropos Achterbahn. Rund ums Hotel New York New York rauscht sie an den Hotelzimmern vorbei, während vor dem Hotel der New Yorker Hafen mit Empire State Building nachgebaut ist. Flamingo, Bellagio mit musikuntermalten Wasserspielen Sahara, Circus Circus und Mirage (Siggi und Roy mit weißen Tigern) sind noch andere klangvolle Hotelbauten.

Ich gewinne an einem Glücksrad einen freien Entritt zu einer Show: Magic of Rick Thomas im Werte von 16$. – Überall Massen von Touristen, Glücksrittern und Autos. Wenn der Autoverkehr nicht wäre, würde Las Vegas immer beliebter werden. So fallen wir gegen 23 Uhr todmüde von den Eindrücken erdrückt ins Bett. Zu Hause ist es bereits 8 Uhr früh.

Las Vegas, Stadt im Bundesstaat Nevada (USA). Sie ist ein bekanntes Touristen- und Tagungszentrum. Es gibt hier zahlreiche Luxushotels im Hochhausstil und glitzernde Spielkasinos, von denen sich viele auf dem Strip, einer Hauptverkehrsstraße, befinden. Als größte Stadt Nevadas ist Las Vegas gleichzeitig Handelszentrum der umliegenden Region. Las Vegas ist die am schnellsten wachsende Metropole der Vereinigten Staaten. Von 1990 bis 1992 nahm die Bevölkerung um 13,9 Prozent zu. Las Vegas ist in zunehmendem Maße Anziehungspunkt für die Bewohner der Pazifikküste, die Kalifornien verlassen, um sich hier niederzulassen. Sie machen ungefähr 60 Prozent der Neuankömmlinge von Las Vegas aus und tragen wesentlich zur Entwicklung unterschiedlichster Wirtschaftsaktivitäten in der Stadt bei. Hierzu gehören u. a. das Bauwesen und die Landschaftsarchitektur.

Wirtschaft

Las Vegas bezeichnet sich selbst als „Welthauptstadt der Unterhaltung". Mit ihren großen Kasinos, Rundreise- und Freizeitaktivitäten, wie z. B. Piratenkämpfe auf künstlich angelegten Seen, ist die Stadt ein Vergnügungszentrum für die ganze Familie. Von wirtschaftlicher Bedeutung sind außerdem ein Luftwaffenstützpunkt der US-Bundesregierung und eine Reihe weiterer Militärstützpunkte, die sich alle in der näheren Umgebung von Las Vegas befinden.

Die Stadt ist Sitz einer Universität seit 1957. Das Staatsmuseum von Nevada und die Gesellschaft für Geschichte zeigen Ausstellungen über die historische Entwicklung Nevadas von 12 000 v. Chr. bis 1950. Der Name der Stadt kommt aus dem Spanischen und steht für „die Wiesen". Er geht zurück auf das Weideland, das die frühen spanischen Entdecker in diesem Gebiet entlang der Flüsse vorfanden. Die ersten weißen Siedler in diesem Gebiet waren Mormonen, die hier von 1855 bis 1857 eine Kolonie errichteten. 1864 wurde an dieser Stelle von der Armee der Vereinigten Staaten Fort Baker zum Schutz der Reiseroute nach Kalifornien errichtet. Das moderne Las Vegas entstand 1905 mit dem Bau der Eisenbahn. Die bedeutendste Entwicklungsphase der Stadt begann in den dreißiger Jahren, als etwa 45 Kilometer vom Colorado entfernt der Hoover-Staudamm errichtet wurde. Der Bau begann 1931, im gleichen Jahr, in dem Nevada das Glücksspiel legalisierte. Das erste Kasino öffnete in Las Vegas 1946. Die Einwohnerzahl der Stadt nahm in den sechziger und siebziger Jahren enorm schnell zu. 1974 kassierte der Staat in Las Vegas bis zu eine Million Dollar am Tag aus dem Glücksspiel. In den neunziger Jahren erlebte Las Vegas einen Bauboom. Es entstanden neue Kasinos, Vergnügungsparks und Wohnhäuser. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 259 000. Sie steigt rasant.Anmerkung meinerseits: ca 110.000 einarmige Banditen gab es bereits 1996.

Las Vegas

29. Oktober 1998

Recht gut geschlafen, Nur ab und zu schoß ein Federkern raus. Wir fahren in die „größte Mall Nevadas" und kaufen wieder Bücher . Christian sieht einen Flaggenladen. Der Laden macht einen gut sortierten Eindruck. Ich hole meinen Zettel heraus und kaufe, die die mir noch fehlen. Zuhause werde ich feststellen, daß ich einen Zettel vergessen hatte. Wieder ein Grund noch einmal in die Staaten zu fahren. Anschließend machen wir unsere Casino-Tour. Viele Hotels sind unterrirdisch oder überirdisch miteinander verbunden. Im Excalibur kaufen wir uns für 3 $ 5 Cent-Münzen und wir spielen alle einmal an so einer slotmachine. Christian hatte gerade eingeworfen, als auch schon eine Polizistin dasteht und ihn bittet draußen zu warten. In einem giftshop kaufen wir dann unsere eigenen slotmachines Abends TV- Pogramm. Rias bevorzugte Sendung: Chicago Hope (Krankenhausserie) anschließend Diagnose Mord. Die ersten Packversuche werden gestartet. Abends noch einmal mit Videokamera zum BELLAGIO wegen der Wasserspiele.

Good bye Las Vegas

30. Oktober 1998

In der Nacht regnet es kräftig. Interessant ist, daß die Häuser hier keine Dachrinne haben. Um 11.00 Uhr Check out und zum nahegelegenen Flughafen. Autorückgabe schnell und ohne Probleme. Probleme bei Sitzplatzvergabe. Sie ist nicht gebucht worden. Da wir ab Memphis mit einer MD 11, die vor kurzem als Swissair Maschine über Halifax abgestürzt ist,nach Amsterdam fliegen sollen, müssen wir alle eine Karte mit der Benachrichtigungsadresse für den Fall der Fälle ausfüllen. Ein bißchen makaber finden wir. Selbst im Flughafengebaüde sind überall Spielzonen mit einarmigen Banditen eingerichtet. Ich kaufe mir noch als letztes Souvenir eine Indianerpuppe. Wir essen bei Burger King, nicht bei McDonald und fliegen pünktlich ab mit einem Airbus 320 nach Memphis/Tennessee, um dort die Transatlantikmaschine Typ MD 11 nach Amsterdam zu nehmen. In Memphis ist es schon stockdunkel. Hier verzögert sich der Abflug. Der Service an Bord ist sehr gut. Nur mir ist irgendwie übel. Eine freundliche Stewardeß versorgt mich mit Magentabletten. Gegen Mittag landen wir in Amsterdam. Doch die nächste Maschine mit Eurowings nach Hannover fliegt erst ab 16.20 Uhr. Leider ist es nicht möglich uns mit einer früheren Maschine fliegen zu lassen. Im Warteraum treffen wir auf ein ältere Frau aus der Nähe von Nürnberg, die uns von ihrer Reise nach Japan berichtet. Beim Boarding unserer kleinen Turpoprop - Maschine wird beim Platz nehmen darauf geachtet, daß das Gewicht rechts und links etwa gleichmäßig verteilt wird. So erreichen wir ohne Schieflage Hannover, wo schon das Taxi auf uns wartet. Eine leichte Verzögerung findet statt, da unser Bücherkoffer nicht mit geflogen ist. Dann geht es hungrig nach Braunschweig, wo Oma und Opa auf uns warten.

Ich lese noch einen interessanten Bericht über den Südwesten der USA, darin heißt es:

„Der große Boom des Südwestens setzte nach dem 2 : Weltkrieg ein, als die KLIMAANLAGEN das Leben in der Wüste erträglich machten und schnelle Autos die immensen Entfernungen schrumpfen ließen. Innerhalb weniger Jahre wuchsen Phoenix , Salt Lake City und nun Las Vegas zu Großstädten heran,. Bevölkerungszuwächse von mehr als 30 Prozent /Jahrzehnt sind z.B. für Arizona normal. In und um Las Vegas findet man überall Golfanlagen, üppige Badelandschaften weitläufige Ferienhotels. Eine Entwicklung gibt Anlaß zur Besorgnis, der gewaltige Wasser- und Stromverbrauch der Städte."

Doch noch ist es Zeit, noch ist das weite Hinterland kaum besiedelt und große Schutzgebiete wie Nationalparks, die die Amerikaner sorgsam pflegen, bewahren die ursprüngliche Natur Die Canyons und die Weiten der Wüsten liegen da wie in Urzeiten.

Der Südwesten ist, wie man liest, noch immer eines der schönsten Fleckchen unserer Erde – und eines der faszinierendsten Reiseziele.