Drei im Wilden Westen

Los Angeles - Death Valley - Las Vegas - Grand Canyon - Los Angeles - Highway 103 North - Big Sur - Monterey -

San Francisco - Muir Woods

Unsere 1. Reise in die USA

Braunschweig - Hamburg - Paris - Los Angeles

Hamburg, dem 25.März 1996

Wegen des frühen Abfluges hatten wir in Hamburg im QUEENS-Flughafenhotel übernachtet. Hier kann man auch das Auto für 14 Tage kostenlos parken

Seit 4.30 MEZ wach. Reisefieber. Um 6.00 kommt das Taxi und fährt uns zum Flughafen Hamburg - Fuhlsbüttel. Die neue Abflughalle ist einfach toll. Einchecken. Das Gepäck geht gleich weiter über Paris nach Los Angeles. Toll. Boarding-Card gleich auch für Paris bis LAX. Paris. Der Flughafen CDG (Charles – de - Gaulle ist wirklich riesig. Die Straßen und der moderne TGV-Bahnhof sind grandios.Eine Boeing 747/400 schluckt uns wie der Walfisch Jonas.Im Flugzeug zwei Filme auf der 9905 km langen Reise in den Wilden Westen. Die Maschine fliegt mit 900 km/h. Verspäteter Start, da Ladeprobleme. 14.00 Uhr take off. Christian ist zum Hoffotografen bestimmt worden. Wir spielen 17 + 4 und Mau Mau. Es ist 23.20 MEZ. Christian hat besondere Fähigkeiten Essensnachschub zu besorgen. Rechts neben mir schläft eine Amerikanerin schon stundenlang. Ich beneide sie. Ria versucht es ebenfalls mit der AIR FRANCE- Augenbinde. „Die toten Augen von London!" Der Flug verläuft gut. Kurz vor 16.00 Uhr Ortszeit landen wir in LA. In Deutschland ist es 1.00 MEZ. Temperatur LA 14 Grad C. Im Flugzeug hatten wir schon die Einwanderungspapiere ausgefüllt Check out.

Von einem riesigen Bild ist Präsident Bill CLINTON watching you.„The President of the United States of America wellcomes you!"

Wir werden zu den „immigration desks" geleitet. Es geht relativ zügig voran. Hier und da Stichproben, wahrscheinlich auf Lebensmittel. Der Officer ist freundlich und gibt uns das Visum für 3 Monate. Gepäck ist vollzählig. Der Zoll läßt uns ohne Kontrolle durch. Wir gehen weiter zu den Shuttle - Bussen der rental-cars. Der HERTZ-Bus kommt und zügige Abwicklung beim Vermieter. Ein SABLE. Tolles Auto, fast neu. Ria ist clever und läßt sich das Auto erklären. Wir verlassen den HERTZ -Parkplatz mit einem freundlichen: Gute Reise!

Auf nach Anaheim. Die Strassen haben riesige Nummern. 405 North oder 405 South.An sich sehr einfach. Die Einfädelung an den Highways ist hier durch eine Ampel geschaltet. Jedes Auto wird einzeln „reingelassen".

In Richtung Anaheim verfahren wir uns. Wir suchen ein ein BEST WESTERN Motel.

In Anaheim halten wir an einem Supermarkt, um zu fragen, wie man zu den Motels kommt, die wir immer vom Highway aus sahen, aber nicht wussten wie wir dorthin gelangen konnten. Zwei ältere Amerikanerinnen halfen sofort. Sie erklärten uns nicht nur geduldig den Weg, sondern eine von ihnen rief sogar bei BEST WESTERN an und reservierte dort für uns. Es ist dunkel und wir sind doch schon rund um die Uhr wach. Ria soll eine „couple of miles" fahren und dann fänden wir BEST WESTERN. Ich fragte eine Gruppe Jugendlicher, die alle bemüht waren uns zu helfen. Eine Mischung von Rassen, durch deren Sprachverständnis fand ich nicht durch. Dank des Jugendtrainers kamen wir bis Disneyland. Hier lag BEST WESTERN etwas versteckt. Doch endlich fanden wir hin. VISA-Karte. ROOM 517.

Ria stellte gleich fest, dass das Badezimmer überflutet war. Zimmer 508. Alles ok. Kaffeemaschine, 2 Queensbetten und Fernseher.

Zu den Motels kommt häufig man über die Abfahrten BUSINESS-LANE Es ist 21.00 Uhr Ortszeit. In Braunschweig bereits 6.00 früh. Nun sind wir etwa 25 Stunden wach. schlafen, schlafen, .... Wir sind im Wilden Westen !

Los Angeles (Stadt)

26.März 1996 Disneyland

„Drittgrößte Stadt der USA, Wirtschaftszentrum von Südkalifornien, 3,5 Mio. Ew.; auf einer über 40 km breiten Küstenebene am Pazifik; mehrere Univ., Kongreßstadt; Filmmetropole :Hollywood; Schiff- u. Maschinenbau, Flugzeug-, Auto-, Elektro-, Nahrungsmittel- u. a. Ind.; große Erdöllager im Stadtgebiet; Überseehafen; 3 große Flughäfen; starker Fremdenverkehr. L. A. war Austragungsort der Olymp. Sommerspiele 1932 u. 1984. – 1781 als spanische. Missionssiedlung gegründet Bertelsmann Universallexikon 1995"

Wir sind früh wach. Der Fernseher hat eine Computerspieleinrichtung like NITENDO. Christian-13 Jahre - darf schon ab 6.00 Uhr spielen. Um 8.00 Uhr zum amerikanischen Frühstück nach DENNY´S. Nette Bedienung. Wir vergleichen sofort mit Deutschland. Christian und ich sind von dem deftigen Frühstück angetan. Coffee as much as you can drink."

Anschließend mit Shuttle zu Disneyland.

Disney [-ni] Walt (Walter Elias), * 1901, † 1966, US-amerik. Filmregisseur, -autor u. -produzent; schuf weltbekannte Zeichentrickfilme (»Mickey Mouse«, »Donald Duck«); auch Dokumentarfilme (»Die Wüste lebt«); errichtete den Vergnügungspark D.land bei Los Angeles.

Da die Residentals (Einheimischen) heute verbilligten Eintritt haben, lädt uns eine Kalifornierin ein, mit ihr zu gehen. 24 $ statt 34 $.

Das Gelände hat riesige Ausmaße. Es ist die meist besuchte Touristenattraktion Kaliforniens. Ob Mickey´s Toontown oder Roger Rabbit oder die Lion King Parade. Zur Zeit konnte man eine Reise durch 8 Phantasieländer machen. Herrliche Bepflanzung des gesamten Geländes. Immer wieder ein wenig amerikanische Geschichte verarbeitet. Es blüht alles und es ist sehr warm Ich bewundere die Amerikaner mit welcher Geduld sie sich es nicht entgehen lassen alle Attraktionen auch zu erfahren. Am frühen Nachmittag verlassen wir das Gelände. Uns steckt noch die „verlorene" Zeit in den müden Gliedern. Wir sind schnell wieder im nahen Motel. Christian packt die Badehose aus und geht schwimmen.

Zum Abendessen zu Denny´s: PRIME RIB 7.99 $, inclusive Getränke, soviel man will und TIP und TAX sind es dann 29.00$. Tip ist ca 15 - 20 % vor Steuern.

Death Valley

27. März 1996

Um 4.00 früh, meldet sich Christian. Wir alle waren um 19.00 Uhr zu Bett gegangen. So wurden wir auch früher wach. Im 7.00 Uhr ging Christian in den Figurengarten am Motel in Anaheim. Um 8.00 marschieren wir zum Frühstück nach DENNY`S. Es schmeckte wieder vorzüglich. Wir brechen auf . Bei der Bezahlung wurde für die Nutzung von NITENDO kräftig kassiert.

Ria bespricht mit uns unser Tagesziel. Las Vegas durch das Death Valley. Wir tanken am Anfang der MOJAVE-Wüste. Das Tanken ist überall anders. Hier: Alte Tankstelle. 20 $ an der Kasse hinterlegen, dann tanken. Ein bestimmter Hebel muss umgelegt werden. Ein netter Amerikaner hilft uns GREENHORNS. In Rosamond Getränke gekauft. Lutz Offermanns hatte uns geraten, rechtzeitig : VOLLER TANK und EISKÜBEL MIT GETRÄNKEN. Er hatte recht. Die Frau im Shop, sagt, dass ihre Tochter in Deutschland, in Spangdahlem (Eifel) stationiert sei. Sie wünschte uns ."Have a safe journey!" Auf dem nahen AIRBASE landeten gerade die modernsten Bomber der USA, Tarnkappenbomber . Diese Landschaft ist braun und trocken. Auf dem HWY 190 geht’s ins TAL DES TODES. Wunderbare, bizarre Felsformationen in vielfältigen Farben und zahlreichen Serpentinen.

Endlose Straße: 450 Meilen sollen es von LA bis LAS VEGAS sein. Sandwanderdünen, Oasen, Salzseen. Herrliches Wetter, kräftige Sonne und im Tal strenge Hitze. Wir flüchten uns immer wieder ins Auto wegen der Klimaanlage und der Getränke. Ganz allmählich kommt die Dunkelheit. Berauscht von diesem Erlebnis werden wir langsam müde. Ria übernimmt die letzten ca. 100 Kilomter nach LAS VEGAS. Wir verlassen Kalifornien und kommen in den Bundestaat NEVADA.

Plötzlich in der Ferne ein Lichtermeer: LAS VEGAS. Wie eine Fata Morgana, mitten in der Wüste diese Stadt der 1000 Lichter.

Wir hören im Radio, daß die Luxushotels für knapp 20 $ Übernachtung anbieten. Wir sind erschöpft und entscheiden uns für eine einfaches Motel (Motel 8). Wir trinken erst einmal Kaffee und wollen dann durch Las Vegas bummeln. Ria duscht und erwischt eine Kakerlake: Ria macht einen Reim drauf:

„WENN KAKERLAKEN IN LAKEN KACKEN, WERDEN AUS LAKENKACKER KAKERLAKEN"

Beeindruckender Bummel über Las Vegas BLV. Märchenschlösser Pyramiden, Phantasieschlösser als Hotels, Märchenfassaden und jede Menge Kilowatt. Überall Casinos, auch für KIDS. Eine Märchenwelt des Mammons.

Wieder zu DENNY´S: Prime Ribs for all with scrabled eggs. Zurück ins Motel 8. Gut, dass drei Betten vorhanden sind. Vom nahen Flugplatz starten die Flugzeuge wie Mückenschwärme.Wir sind herrlich erschöpft und schlafen gut.

Fahrt nach Williams

28. März 1996

Nach dem Frühtstück Checkout. 4 $ zurück, also Übernachtung plus Kakerlake 59$.

Fahrt durch das morgendliche Las Vegas. Man ist der Märchenwelt entrissen. Blass und schmucklos die vielen Spieltempel und Hotels. Wir müssen nach Süden, finden die Ausfahrt nicht, so richten wir uns nach dem Sonnenstand. So finden wir die 93 SOUTH. Über Lake Mead geht es am HOOVER-STAUDAMM vorbei. Dieser Staudamm ist ein technisches Wunderwerk: Dieser staut den COLORADO - RIVER zum Lake Mead auf und ist mit seinen knapp 240 m Höhe einer der höchsten Betonstaudämme der Welt.

Jetzt geht erst richtig durch die Wüste mit Sandsturm. Vorbei an alten zerfallenen Gebäuden - wie im Film - . Eine tote Landschaft. Über Kingman fahren wir weiter auf dem Interstate 40, - es ist hier die berühmte Route 66 - bis Williams. Überall 5 acres Land zu verkaufen. Wir haben gar nicht bemerkt, dass wir aus der heißen Wüste in die Gebirgskälte fahren (6600 feet= 2200 m). Pullover und Anorak werden gebraucht. Wir essen in einer Gaststätte für Holzfäller, wir sind DENNY´s verwöhnt! Faszinierend auf dieser Route die amerikanischen Trucks. 75 Miles Höchstgeschwindigkeit, die sie spielend meistern und an und uns vorüberrauschen. In diesen Trucks ist eine Kombüse und auch eine Schlafgelegenheit untergebracht. Die Truckfahrer leben darin oft mit ihren Frauen und verdingen sich mit Mann und Wagen. Tankinhalt eines Trucks, der 22 Meter lang sein darf: 800 - 1000 Liter. Manchmal kommen auch riesige Campingwagen die an einer festen Stange einen PKW hinter sich herziehen. Tagelöhner, die unterwegs sind von einer Arbeitsstelle zur anderen? Manchmal auch Autos, die nur im freiheitlichen Amerika existieren können und bei uns schon längst zwangsverschrottet wären.

Wir kommen nach WILLIAMS und kehren bei Travellodge ein. Das Motel ist preiswert und akzeptabel. 43 US$ für uns Drei.

Grand Canyon

29. März 1996 

In der Nacht Gewitter, es wird kalt. Als wir um 5.00 Uhr Ortszeit erwachen - der Staat Arizona hat eine andere Uhrzeit als Kalifornien - SCHNEE ! Ob wir überhaupt zum Grand Canyon mit dem Auto fahren können?

Zunächst trinken wir einmal Kaffee. Ria telefoniert mit Oma. Um 7.30 ins Office: wir dürfen uns ein paar Donuts nehmen. Man schlägt uns vor mit der GRAND CANYON RAILWAY von Williams aus zu fahren. Kostenpunkt für uns 125,00 $ + Bus 60 $. Im Prospekt steht: „The Williams Flyers departs Williams at 9:30 a.m. sharp, arrives Grand Canyon 11:45 a.m.; departs Grand Canyon at 3:15 p.m sharp; and returns to Willimas at 5:30 p.m."

Im Zug bedient uns BRAD mit lauter Stimme und breitestem Englisch, aber sehr zuvorkommend. Es gibt Kaffee oder Cola und Western Musik zusätzlich. Der Gitarrist greift die schwierigsten Bareegriffe kinderleicht. Christian und ich staunen nur so. Ria unterhält sich mit einer netten Dame aus New York, die jetzt in Kalifornien wohnt. Auf der Strecke zum Grand Canyon weite Weiden und Rinderherden. Überall noch Schnee. Nach der Ankunft mit dem Bus in eine Lodge zum Mittagessen. Nach dem guten Essen eine zweistündige Rundfahrt WEST am Grand Canyon. Imposante Anblicke. Schluchten, die verschiedenfarbige Schichten zeigen. Oma hatte uns aus Braunschweig telefonisch mitgeteilt, dass der Canyon zur Zeit geflutet werde, was sehr selten sei. So sehen wir den Colorado-River gestaut gestaut und geflutet, braun mit weißer Gischt. Durch den Schneefall hatten wir absolut dunstfreie Sicht und einen Anblick, der sehr selten ist, wie der Zugführer sagte. Auf der Heimfahrt begeistert ein Banjo- und Geigenspieler. BINGO wurde gespielt. Nach einem plötzlich Stopp des Zuges, wurden wir Zeugen eines „Raubüberfalles mit Gefangennahme" durch einen Sheriff. Alles wie im Wilden Westen! Nach der Rückkehr dieser tollen Fahrt essen und einkaufen.

Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.

Colorado River: Fluss im SW der USA, mündet mit einem Delta in den Golf von Kalifornien, 2334 km. Der Mittellauf zerschneidet in tiefen Canyons die bunten horizontalen Schichten der Colorado Plateaus, im 350 km langen Grand Canyon bis 1800 m tief. aus: Bertelsmann Universallexikon 1995

Durch die Wüste bis Indio

30. März 1996

Die Nacht der Bohneneinschläge. Das Abendessen wirkte nach. Während wir im Travelodge-office bezahlen hat uns ein älterer netter Amerikaner das Auto von Schnee befreit. Er habe Verwandte in Oldenburg und freute sich deutsche Laute zu hören.

Er erklärte uns den Weg, den wir zu nehmen hätten sehr ausführlich und wünschte uns auf Deutsch „Auf Wiedersehen! Have a safe trip.

Es geht über Kingman und Needles auf den HWY 95 SOUTH in Richtung Blythe. In Kingman zu einerm WALMART. Jeans 19 $, Sommerhose 13$ usw. Ich bezahle mit Traveller-Schecks. Die Kassiererin bittet mich, zu unterschreiben. First Name: VORNAME, Last Name: FAMILIENNAME. Ich schreibe. Ich solle Walmart hinzufügen. ich schreibe Walter Jansen . Sie bittet nochmals; ich schreibe wieder Walter Jansen. Schließlich sagt sie, sie mache es selber. Anstelle Walmart hatte ich Walter verstanden.

Am Colorado-River entlang. Bei Parker verfahren wir uns und kommen auf eine Nebenstrecke an riesigen Farmen vorbei. Auf den großen Farmhöfen stehen eine Vielzahl von Traktoren. Entlang der Straße eine kleine Start- und Landebahn für zwei kleine gelbe Flugzeuge. Es geht weiter an zahlreichen kleinen Seen vorbei, wahrscheinlich kleine Stauungen des Flusses. Von Blythe geht es auf dem Interstate 40 weiter durch die Wüste. Weit und breit beige - brauner Sand, Steppe. Da wir in Arizona sind, muss auch bei Tageslicht mit eingeschaltetem Scheinwerfer gefahren werden. Wir erreichen Indio, einen herrlichen Badeort. Überall „no vacancy", alles belegt. Es ist Wochenende. Erstaunlich viel mexikanische Einwohner. Die Grenze ist nicht weit. Auf dem Interstate 10 in Richtung LA weiter. Dort finden wir ein Motel 6.

Neben der Autobahn ein Hinweis in der gleißenden Sonne auf ein State- Prison (Staatsgefängnis). Weiterer Hinweis keinen Anhalter mitzunehmen. Wer will hier in der Dürre ausbrechen, es sei denn der Gefangene sieht hier eine Fata Morgana. Kein Streifenwagen von Polizei oder AAA. Hinweise, dass eine Luftüberwachung stattfindet. Eine Panne möchte ich hier nicht haben. Raststätten gibt es hier im Westen nicht. So genannte „rest-areas" bestehen aus einer WC-Anlage und ein paar Sitzbänken und einigen Turngeräten. Wir kommen aus der Wüste Arizonas wieder in die Wüste Kaliforniens. Wir kommen nach Indio. Indio ist ein wunderschöner Badeort mitten in der Wüste. Überall hängen Schilder an den Motels „no vacancy", belegt. Es ist Wochenende. Wir drehen eine Ehrenrunde und verabschieden uns auf dem Interstate 10 Richtung Westen. Bald finden wir ein Motel 6. Es ist heiß. Christian versorgt uns mit Eis und findet raus, wie die Klimaanlage funktioniert. Überall mexikanische Gesichter. Naja, wir befinden uns nahe an der Grenze zu Mexiko. Zum Abendessen zu EL TACO. Mexikanisch! Getränke darf man nachfüllen, so oft man will. Neu Roadbeer.

Von der Kälte sind wir zurück in die Hitze.

Zurück nach Hollywood

31. März 1996

Es geht weiter in Richtung LA. Des Nachts Lärm vom nahen I 10. Um 8.00 Uhr kocht Ria Kaffee. Die Sonne brennt bereits vom Himmel. Eiskübel gefüllt ? Wir reisen ab nach Palm Springs. Im Reiseführer : „ Trotz seiner gnadenlosen Hitze einer der reichsten Vororte von Los Angeles. Er liegt inmitten der Wüste , ca. 2.5 Stunden östlich von LA. Hier leben ältere Stars wie Frank Sinatra und Bob Hope. Diese wunderschönen Parkanlagen und Golfplätze sind natürlich für alle Filmschaffenden mit dem nötigen Kleingeld das Wochenendziel.

Da uns die Million fehlt, fahren wir nur durch den Ort

Kurz hinter Palm Springs riesige Windradwälder. So eine Konzentration haben wir noch nie gesehen. Dicht aneinander stehen zahllose Windräder am Interstate 10. Allmählich nähern wir uns wieder Los Angeles. Über uns eine drei- vierstöckige Freewaykreuzung, Stack genannt.

Ria hatte bei Travelodge am Santa Monica-BLVD für uns vorher ausgesucht. Die Unterkunft ist gut Gegenüber unserem Motel ein riesiger Mormonentempel. Den Turm darf man besteigen, den Tempel nicht betreten..

Um 14.30 beginnt unsere Stadtrundfahrt durch LA. Wir sind eine kleine Gruppe von ca. 8 Personen. Ein wahres Völkergemisch. Ich unterhalte mich mit einem Italiener, der über das politisch derzeit nicht regierbare Italien verärgert ist. Ein Inder nutzt einen Zwischenstopp für diese Rundfahrt. Usw. Wir fahren Orte an wie: Hollywood - Mann´s Chinese Theatre - Walk of Fame - Melrose AVE - Beverly Hills - Sunset Strip - Rodeo Drive - Yachthafen Venice Beach. In Beverly Hills - übrigens eine eigene Stadt, von LA umgeben, geliebt wegen der erheblichen Steuervorteile- fahren wir vorbei an schönen Häusern von Jack Lemmon, Zsa Zsa Gabor, Elizabeth Taylor, Nancy Reagan, Tom Jones usw. Viele dieser eleganten Villen sind hinter riesigen Schutzmauern gesichert. Ortsteil BEL AIR bewacht wie ein Gefängnis. Überall unter zahlreichen Luxuskarossen natürlich auch „ein Daimler" aus Stuttgart. Der Fahrer sagt: „Let´s go back to the reality." In Chinese Theatre kauft Christian sich ein Zoom für die Olympus. Es war eine tolle Rundfahrt mit netten Mitfahrern.

Übrigens die riesigen Buchstaben des Wortes HOLLYWOOD messen 45 feet.

Los Angeles ist zwar nur eine Stadt mit 3 Millionen Einwohner. Doch diese Megapolis ist viel riesiger, da z.B. Beverly Hills, Hollywood, Venice, Santa Monica, Westwood, Long Beach eigene Städte sind, die zum Country los Angeles gehören .LA verteilt sich über 1200 qkm. Die Entfernungen innerhalb dieses Stadtgebildes betragen 100 km in alle Richtungen. Die Freeways sind in LA insgesamt ca. 1000 km lang. Ohne Autos könnte die Stadt nicht existieren. „Ohne Auto, so der Fahrer „ist man hier wie „cut off legs".

Hier noch einige Anmerkungen zur gestrigen Stadtrundfahrt:

Mann´s Chinese Theatre am Hollywood-BVD ist der berühmteste Kinobau der Welt. Es hat die Form einer chinesischen Pagode und wurde 1927 mit dem Kolossalfilm „König der Könige" eröffnet. Viele Filme wurden hier uraufgeführt. Diverse Stars durften sich vor dem Kino mit Händen und Füßen in weißem Zement verewigen.

Walk of Fame In den Hollywood - BVD hat, die ehemalige Straße der Stars, hat man große Messingsterne mit dem Namen von Filmkünstlern eingelassen.

Sunset Strip war einst einer jener berühmten Filmstraßen. Wer kennt nicht „77 Sunset Strip" mit der rauchigen Stimme von Cookie. Heute präsentiert er sich als eine Aufreihung von Hotels, Bars, Clubs und Vergnügungsetablissements und riesigen Plakattafeln, die für die neuesten Stars von Film und Schallplatte werben.

Stadtbummel in LA

1. April 1996

Am Morgen fahren wir mit dem Öffentlichen. Bus über Santa Monica BVB - San Vincente zur Melrose AVE.

Im Bus und an der Haltestelle nette Gespräche mit Amerikanern. Einige schwärmen davon. Ein älterer Mann warnt uns davor, enttäuscht zu sein. Läden für junge Leute, shoes und jeans. Santa-Monica-BVD dürfte mindestens 10 km lang sein. Christian wollte sich eine battry-cap kaufen. 15 $ schienen zu teuer. in Deutschland verlangte man später ca. 30,00 DM. Wir fahren weiter in Richtung Beverly Hills. Rodeo-Drive - Wilshire - BVD. hier sind elegante Kaufhäuser. In einige kommt man nur mit Hilfe eines Bürgen hinein.

Auf 2 Palmen sitzen 2 junge Menschen und protestieren gegen MITSUBISHI, als dem größten Regenwaldvernichter. Feuerwehr und Polizei beenden diese Aktion. Plötzlicher Gewitterregen veranlaßt uns ein Cafe aufzusuchen. Wir essen Turkey with Salads. Wir gehen an Beverly Hills vorbei und kommen in eine tolle Einkaufszone: CENTURY CITY, ein phantastisches Shop in Shop System. Wir laufen zurück zu unserem Motel. Es regnet in Strömen, es ist jedoch sehr warm dabei.

Im Motel duschen, Kaffee trinken und Fernsehen. Die Nachrichten werden hier durch Werbung unterbrochen. Das ist bei uns noch nicht gestattet. Ein TV-Kanal sendet nur Predigten.

Wir schauen uns „Hoogans Heroes" an; in Deutschland bekannt unter „Ein Käfig voller Helden".

Als Tip gibt man dem Zimmermädchen 1 $ pro Tag. Ein 4 Minuten Gespräch LA-BS kostet ca. 10 $. Vom Motel aus grüßt in strahlendem Weiß der riesige Mormonentempel. Sein schlanker Turm ist fast 80 Meter hoch.

Highway 101

2. April 1996  

Heute früh wieder eitel Sonne. Christian holt Kalorien von der Kaffeetheke. Nach dem Frühstück brechen wir auf. Wir wollen nach San Francisco weiter. Wir fahren durch so bekannte Orte wie Santa Monica, Malibu und Santa Barbara. Hier tanke ich zum 1. Mal mit Visa-Karte. Wir überlegen heute hier zu bleiben. Doch das tolle Wetter und die Größe des Ortes veranlassen uns weiter zu düsen.

Weiter auf einer Seitenstraße bei Goleta ; plötzlich Privatweg zu einer Ranch. Wir kehren um und parken am PACIFIC! Zwei Seeuferschwalben gesellen sich zu uns. Christian fotografiert mit Tele. Wir essen einen Fruchtsalat und genießen die herrliche Aussicht auf den Strand und das Meer. Hinter Goleta geht es wieder auf die 1. Wir fahren durch herrliches Bergland. Staunenswerte Grünfarben, Ziegen und glückliche Kühe. Wir wollen bis Lompoc und dort zu Motel 6. Wir verfahren uns dem Ort. So erfahren wir sofort wo die Einkaufsmärkte sind. Ein gepflegtes Städtchen. Hier ist das NASA- Raumfahrtzentrum Vandenberg. Als wir das versteckt liegende Motel 6 erreichen, stehen 3 Männer mit dem Fahrrad neben unserem Parkplatz und sprechen Deutsch. Es sind Deutsche. Sie sind mit dem Fahrrad unterwegs von San Francisco nach San Diego. Ein Amerikaner fährt mit einem Marketenderwagen, beladen mit Getränken und Verpflegung sowie Ersatzteilen, hinterher. Sie fahren täglich etwa 80 Meilen. Einer dieser Herren hat einen Sohn in San Diego verheiratet. Die Radfahrer sind trotz Hitze gut drauf. Obwohl sie auch schon im Alter von 45 - 55 sind. Sympathische Leute.

Wir suchen ein Restaurant like Denny`s. Doch Denny´s ist nicht zu finden, also in das Kaufhaus ALBERTSON und nehmen von dort das Abendessen mit nach Hause. Zuvor waren wir wieder in dem von uns so geliebten WALMART. Wir kaufen ein T-Shirt , 1 Ohrenradio und für Julia eine Rassel. Nach dem Abendessen „Müllentsorgung", denn dieses „junk food", auf Deutsch: das Plastikessen hat ´ne Menge Plastikabfall. Wir sind k.o.. Noch ein wenig Television, dann ist Schlafen angesagt.

I brake for a snake. Ein Autoaufkleber auf unserer Reise.

Über Morro Bay und Big Sur nach Monterey

3. April 1996  

Wir stehen auf. Es ist wieder ein herrlicher Sonnentag. Henry, der Betreuer der Radfahrer ist krebskrank, aber sehr lebensbejahend eingestellt. Wir verabschieden uns. Die ganze Nacht über hatte ein Kühlwagen nicht weit von unserem Zimmer sein Kühlaggregat laufen lassen. That´s american way of life.

Von Lompoc geht es wieder auf den HWY 1 oder one o one in Richtung Morro Bay. Bei Guadalope riesige Kohlrabifelder, die geerntet werden, in dem mehrere Traktoren versetzt nebeneinander fahren . Am letzten von 5 - 6 Erntemaschinen, ist ein kleines Haus mit Herz angehängt, ein WC, wie man es bei uns auf Baustellen findet. Wo soll man auch hin in der Not? Weit und breit kein Baum noch Strauch. Morro Bay fällt besonders ins Auge: durch Morro Rock, ein enormer Monolith im Meer, der als Vogelschutzgebiet genutzt wird. Kurz hinter Morro Bay wird die Küste rauer , die Kliffs steiler. Ein kleiner Vorgeschmack auf die atemberaubende Aussicht, die uns auf der Strecke erwartet, die häufig die schönste der Welt genannt wird. Es ist ein landschaftliches Paradies. Wir erreichen Big Sur.

In der Coast Gallery in Big Sur ein Spruch von Henry Miller:

To paint is to love again,

and to love is to love life

to the feeling

Miller Henry, * 1891, † 1980, US-amerik. Schriftsteller.; suchte durch das Schockierende u. Obszöne die falschen Wertsetzungen unserer Zivilisation zu stürzen u. zu einer echteren Wirklichkeitserfahrung zu gelangen; Werke: Romane »Wendekreis des Krebses«, »Wendekreis des Steinbocks«, »Sexus«, »Stille Tage in Clichy«.

Hier besuchen wir die COAST GALLERY und trinken Kaffee. Big Sur - das ist eine zerklüftete Küste, an der sich der HWY entlang windet. Ich nehme trotz Automatic beim Sable den Berggang. Die Sonne brennt heiß. Schön, dass es im Auto eine Klimaanlage gibt. Hier stürzen die Berge steil ins Meer. Atemberaubende Ausblicke hinter jeder Kurve. Nicht nur Schriftsteller wie Henry Miller, auch Hippies, jede Menge von Esoterikern zog es hierher nach Big Sur. Hier könnte man Urlaub machen und wandern.

Wir fahren weiter nach Monterey. Ria hatte versucht in Carmel ein Motel 6 zu buchen. Doch alles belegt. So buchen wir Travelodge in Monterey, Marina Beach. Am Ende der Traumstraße wartet also Monterey, dessen „Straße der Ölsardinen" durch John Steinbeck weltberühmt wurde. Eigentlich hieß diese Straße Ocean Viiew Avenue, ihren jetzigen Namen erhielt sie wegen des o. g. Romans, im Original „Cannery Row".

Steinbeck [John, * 1902, † 1968, US-amerik. Schriftsteller.; sozialkritisch. Prosa; Werke: »Die Schelme von Tortilla Flat«, »Die Straße der Ölsardinen«, »Früchte des Zorns«, »Jenseits von Eden«. Nobelpreis 1962

Unser Motel liegt ruhig, nicht weit von einem riesigen Sandstrand. Wir beeilen uns. Christian wünscht den Sonnenuntergang zu fotografieren. Leider war die Sonne schon teilweise versunken. „A nice sunset, isn´t", sagt eine Frau zu uns. Ja, gewiß, es ist ein Naturschauspiel, wie diese uns bestimmende Sonne im Meer „versinkt".

Denny´s ist wieder da. Also hin. Heute wird Fisch gegessen.. Wir treffen dort ein Paar aus Münster, das mit dem Bus unterwegs ist. Einige Tips für San Francisco bekommen.

Monterey

4. April 1996

Nach dem Erwachen geht es zum „breakfast de luxe". Immerhin komplettes Frühstück, und das in einem Motel. Nach dem Frühstück fahren wir nach Monterey: Fisherman´s Wharf (Kai). Auf dem Wharf finden sich Restaurants und Läden. Am Pier schwimmen Seelöwen, die um Fische betteln.

Zu Zeiten JOHN STEINBECKS war Monterey anders. Er beschrieb das Leid der Wanderarbeiter, der Schlachthofarbeiter und der Fischpacker. Wenn die Fischerboote einliefen, bliesen die Sardinenpackereien ihre Dampfpfeifen und die Einwohner Montereys begannen ihren stillen Treck zu den stinkenden Fabriken. Wenn der letzte Fisch ausgenommen, gekocht und verpackt war, bliesen die Pfeifen erneut. Die Fabriken leerten sich, die tropfnassen und erschöpften Packer machten sich zurück auf den Weg in ihre Hütten.

Im 2. Weltkrieg nannte sich Monterey die „SARDINENHAUPTSTADT" der westlichen Hemisphäre - 200.000 Tonnen wurden jährlich verarbeitet. Heute liegt kein Fischgestank mehr über der riesigen Bucht. Die Strände sind sehr sauber und die Luft ist rein.

Nach dem Bummel fahren wir wieder nach Marina Beach zurück. Auf dem Heimweg kaufen wir Lebensmittel bei SAFEWAY (24 Stunden geöffnet!!! Nach dem Lunch mit Christian an den Strand. Hinweise, daß Waten und Schwimmen wegen der starken Wellen verboten ist. Ein paar Enten lassen sich im Wellenspiel tragen. Wir schauen einer Schar junger Möven zu, die unter Aufsicht der Mutter jeweils bei „Ebbe" der Welle ins Meer nachlaufen und bei „Flut" zurückspurten. Dies Spiel geht eine geraume Zeit lang so weiter. Hier hätte man eine Musik einspielen können.

Generell fällt auf, dass für behinderte Mitbürger mehr getan wird als bei uns in Deutschland. Ältere Reisende (Rentner) erhalten in den Motels Rabatt.

Abends im Fernsehen „Sister Act 2" angeschaut.

Carmel

Karfreitag, dem 5. April 1996 

Nach dem Frühstück und Telefonat mit Oma und Opa fahren wir nach Carmel, Oceano AVE. Mit dem letzten Tropfen an die Tankstelle. „Right-side selfservice, left side service". Ein Junger Tankwart macht nach einem TIP die Scheiben sauber, tankt voll und kontrolliert Öl. Wir fahren weiter und parken in einer Seitenstraße. Es ist Ostern. Auf dem HWY schon leichter Stau. Diese kleine Stadt hat eine behagliche Atmosphäre. Die Häuser haben keine Hausnummern! Nach dem Erdbeben 1906 in San Francisco zogen viele Künstler, Maler und Kunsthandwerker hierher. Der Strand ist sehr schön. Ein riesiger Eukalyptus steht am Strand; ich meine auch echten Wacholder zu riechen. Wir bummeln durch eine schöne Einkaufspassage und landen in einem Geschäft mit wunderbaren Kaleidoskopen. Hier bei RAY ANDERSON „SUN COUNTRY" HANDMADE ON EARTH, schlagen wir zu und kaufen ein paar wunderschöne Kaleidoskope. Wir könnten den halben Laden aufkaufen, so fasziniert sind wir von den verschiedenen Ausführungen. Gut, dass es VISA gibt.

Anschließend suchen wir unser Auto. Es ist Karfreitag. Bei uns zu Haus ist Feiertag. Hier werden Straßenarbeiten ausgeführt. Die Warenhäuser haben auch geöffnet. Hallo, DGB, schau mal hierher nach Amerika! Wir fahren zu unserem Motel zurück. Christian mit Tennisball an den Pazifik. Abendessen bei Denny´s. Nach dem Abendessen „Wenn die Sonne versinkt ...." Einmalig schön.

Mal ein paar Tage an einem Ort zu sein, wie hier, das entspannt.

Ria hat bereits in San Francisco bei Travelodge Market Street gebucht. Wichtig, wegen Ostern.

Auf einem riesigen Artischockenfeld zieht ein Traktor 3 fahrbahre Wc´s hinter sich übers Feld. Schon mal gesehen.

San Francisco

6. April 1996

Nach dem Frühstück Abfahrt nach San Francisco. In Santa Cruz hätte ich bald einen Unfall verursacht. Alle Schutzengel meinten es wohl noch mal gut mir mir. Rias Stimme war anschließend heiser.

Wir nähern uns unserem großen Ziel. Wir versuchen einen Parkplatz zu finden, wo man einfach mal Pippi machen kann. Keine Möglichkeit weit und breit. Endlich. Ria ist total verzweifelt. Auto auf Auto fahren auf den zunächst leeren Parkplatz. Es ist wie verhext. Die Augen werden schon feucht. Endlich klappt es. - Vom Stillen Ozean her brauen sich hier und da bereits die bekannten Nebelfelder zusammen

Wir fahren vom HWY 1 über den 101 und 80 über Mission Street zur Market Street. An einigen Kreuzungen muss man aufpassen, da „no U-Turn!". Diese Straße soll laut Reiseführer - wenn auch nicht sonderlich attraktiv - die Königin der Straßen von Frisco sein. Schnurgerade durchquert sie in nordöstlicher Richtung die ganze Stadt, unterteilt diese in South und North of Market. Ria findet gleich Travelodge. Großer Bau. Hier wollen wir bis zum Abflug bleiben.

Von dem Zimmer etwas enttäuscht. Keine Klimaanlage. Christian holt einen Ventilator.

Nach dem Auspacken gehen wir die Market-Street runter an vielen Geschäften vorbei bis zur Cable-Car-Station. Für 2$ /Person fahren wir bis Fischerman`s Wharf. Wie reihen uns in die Queue ein und warten geduldig bis die Cablecar ankommt. Die offenen Wagen werden von unterirdischen Drathseilen - (Cable)- die steilen Hügel hinaufgezogen und bei der Talfahrt vom Fahrer (gripman) gebremst. Höchstgeschwindigkeit 9,5 Meilen /h.

Heute laufen von einst 600 Wagen noch 40 auf 12 Meilen Erstaunlich wie rechtzeitig der Fahrer auf der steil abschüssigen Strecke die Cable-Car vor einer Ampel stoppt. Ria sitzt neben zwei Frauen, diese, so stellt sich heraus, mit der Braunschweiger Zeitung unterwegs sind. „Jeden Morgen um 6.00 Uhr raus aus den Federn!" Fisherman´s Wharf ist berühmt. Es ist ein einziger Amüsierbetrieb mit Hotels, Restaurants und sehr vielen Shops.

Die „Golden-Gate-Brigde" ist fast vollständig in einer Nebelbank verschwunden. Wir laufen zurück über Lombard- Street - die krummste Straße der Welt und nur für geübte Autofahrer. Blumengeschmückt und mit roten Ziegelsteinen gepflastert windet sie sich als Einbahnstraße. in 10 S-Kurven mit 40% Gefälle zwischen den Wohnhäusern einen steilen Hügel hinunter. Vom oberen Ende ein sehr schöner Blick über die Stadt und die Bay. Weiter über Polk-Street. Wir essen chinesisch und kommen müde ins Motel zurück.

Golden Gate Brigde verbindet die Stadt mit den nördlichen Vororten. 1937 eröffnet, mit 1.280 m Länge zwischen 227 m hohen Aufhängungstürmen.Länge: 2739 m. Von N nach S Brückenzoll.

San Francisco[. Abk. Frisco, Hafenstadt in Kalifornien (USA), an der S. F. Bay südl. des Golden Gate, 724 000 Ew., mehrere Univ., Oper, Museen; Handels- u. Ind. Zentrum, internat. Flughafen. – 1776 als Mission gegr.; 1848 von Spanien an die USA; 1906 u. 1989 schwere Erdbeben. – Auf der Konferenz von S. F. (25.4.–26.6.1945) wurde die Satzung der UN ausgearbeitet. – Der Friede von S. F. am 8.9.1951 beendete den 2. Weltkrieg zw. Japan u. den Alliierten (außer der UdSSR).

San Francisco

Ostersonntag 1996

Fahrt mit dem Trollybus - O-Bus ohne Schienen.

Wir holen uns den MUNI- Passport 10$ für 3 Tage. Wir fahren zum PORT OF SAN FRANCISCO. Hier zum Pier 39. Wieder Rummel. Wir gehen in eines dieser überteuer-ten Restaurants essen. Seelöwen liegen faul in der Sonne. Die Cods and frites kosten zusammen 40,50$ mit Getränke. Wir schlendern durch die Geschäfte. Dann zurück zum Pyramiden - Wolkenkratzer TRANSAMERICA PYRAMID, dem höchsten (über 250 m) Gebäude der Stadt aus den 6oziger Jahren. Einige Warenhäuser öffnen auch an diesem Ostersonntag.

Verschiedene Gestalten erlebt, die einem zum Nachdenken anregen: Fixer, Dealer, Arme, entseelte Gestalten mit altem Einkaufswagen und ein paar Halbseligkeiten darauf. Ein älterer Mann stürzt sich auf einen Abfallcontainer vor dem Warenhaus und sucht nach etwas Essbarem. Wir wissen nicht um die soziale Sicherheit dieser Menschen

Wir gehen kurz in einen Einkaufstempel hinein. Elegant wie ein Luxushotel. SAN FRANCISCO SHOPPING CENTER. Geschwungene Rolltreppen führen über mehrere Stockwerke von Luxusshop zu Luxusshop. Wir merken schnell, dass dies für unsere Geldbörse eine Nummer zu groß ist und genießen optisch diesen Einkaufstempel. Wir laufen weiter in Richtung Motel und gelangen zur United Nations Plaza.

Die United States Plaza erstreckt sich von der Marketstreet zur Hyde Street. Hier liegt das so genannte Civic Center. An der Einmündung zur Market Street ist im Pflaster das Emblem der UNO gefasst. Eine Gedenktafel weist auf die 282 Delegierten aus 50 Nationen hin, die sich hier am 25. April 1945 versammelten um die UN- CHARTA zu formulieren, die dann am 26. Juni 1945 in San Franciscos War Memorial Building unterzeichnet wurde

Um diesen Platz, der weiträumig und Baum bestanden ist, gruppieren sich respektable Gebäude, wie Dome of City Hall, das Opernhaus, State Building usw. Dieser Platz ist sehenswert.

Christian möchte gerne die angestrahlte Golden Gate Bridge fotografieren. Also fahren wir am Abend dorthin. Mittags war sie wieder hinter Nebelschwaden versteckt. Wir fahren mit dem Bus und steigen irgendwo am Hafen aus. An MARINA vorbei, der besten Wohngegend an der Nordecke, wo Frisco aussieht wie eine Stadt am Mittelmeer. Vornehme Villen überall . Man blickt auf die Bay mit dem Yachthafen und die Brigde und auf eine riesige Rasenpromenade. Golden Gate nicht zu sehen. Nur das Nebelhorn eines vorüber fahrenden Schiffes ist zu hören. Zurück bei SAFEWAY vorbei , immer noch geöffnet. Hähnchen und Salat eingekauft und zurück ins Motel. Alles schmeckt sehr gut.

Abends doch überall zwielichtige Gestalten, die uns abhalten, bei Dunkelheit noch einmal hinaus zu gehen.

Chinatown

In keiner anderen Stadt der Welt - außerhalb Asiens - leben mehr Chinesen : etwa 70 000, deren Vorfahren vor über 100 Jahren nach San Francisco einwanderten. 1906 durch Erdbeben vollständig zerstört bauten die Chinesen ihren Stadtteil wieder auf. Chinatown ist heute eine der größten Sehenswürdigkeiten in FRISCO.

Preamble to the United Nations Charter

We the Poeples of the United Nations determined to save succeeding generations from scourge of war, which twice in our lifetime has brought untold sorrow to mankind and

to reaffirm faith in fundamental human rights,

in the dignity and worth of the human person,

in the equal rights of men and women and of

nations large and small, and to establish conditions under which justice and respect for the obligations arising from treaties and other sources of international law can be maintainned, and to promote social progress and better standards of life in larger freedom, and for these ends to practice tolerance and live together in peace with one another as good neighbours, and to unite our strength to maintain international peace and security, and to ensure, by the acceptance of principles and the institution of methods, that armed force shall not be used, save in the common interest, and to employ international machinery for the promotion of the economic and social advancement of all peoples, have resolved to combine our efforts to accomplish these aims. Accordingly, our respective governments, through represantatives assembled in the City of San Francisco, who have exhibited their full powers found to be in good and due form, have agreed to the present CHARTER OF THE UNITED NATIONS and do hereby establish an international organization to be known as the UNITED NATIONS.

Golden Gate bei Nacht

Ostermontag, dem 8.April

Unsere Rundreise im WILDEN WESTEN geht langsam dem Ende entgegen. Nach dem Frühstück starten wir zu einem Einkaufsbummel auf der MARKET STREET. Das, was wir suchen ist uns zu teuer . Am Nachmittag mit dem Trolley bis ins FINANCIAL DISTRICT. Der Schaffner empfiehlt uns in das Restaurant des Fairmont Hotel & Tower zu fahren und dort eine Tasse Kaffee zu trinken bei einem herrlichen Ausblick über die Stadt. „I want that you enjoy our town!" Wir tuckeln mit der Cable-Car ins CHINATOWN-VIERTEL. Christian fotografiert die Pagode. An Straßenrand ein nagelneuer BMW der 7 - Reihe. Gleich daneben in Decken eingehüllt: ein Mensch. Welch krasser Gegensatz! In diesem Viertel ist viel los. Hier wird alles möglich Essbare angeboten. Lebende Fische bis zu Früchten, die uns total unbekannt sind. .Anschließend nehmen wir die Linie 43 und machen eine unbeabsichtigte Reise durch wunderbare Stadtviertel: Englische, spanische, italienische Viertel mit sehr schönen Häusern. Wir sind beeindruckt. Plötzlich Endstation. Wir stehen an einer einsamen Bushaltestelle. Einige Meter von uns stehen zwei ärmlich und nicht genau einschätzbare Schwarze. „Hoffentlich werden wir nicht überfallen", denke ich. Plötzlich kommen die beiden african colored poeple auf uns zu und fragen freundlich: „Can we help you?" Sie nennen uns den Bus zurück zur Market Street. Nett. Mit der 15 fahren wir durch schreckliche Straßen. Sie sehen aus wie Slums von Soweto oder Kapstadt. Wir sind froh wieder in unserem Viertel zu sein und gehen zu SAFEWAY.

Nach dem Essen fahren wir mit dem Bus 28 an die Golden Gate Bridge. Es ist schon nach 22.00 Uhr. Die Bushaltestellen haben keine Fahrpläne, nur Streckenpläne. Sie ist hell beleuchtet und von dort oben genießen wir den imposanten Anblick dieses weltbekannten Bauwerks und die Sicht auf die Bucht. Christian versucht mit der Kamera diese Stimmung einzufangen. Am Checkpoint ist eine große Uhr angebracht. Wir stellen fest, dass es 23.50 Uhr ist Die Uhren sind umgestellt: eine Stunde vor. Sommerzeit! Wir haben das nicht beachtet. Schnell zurück zur Bushaltestelle unterhalb der Brücke. Der letzte Bus kommt. Um 00.30 Uhr rufen wir in Braunschweig an. Oma zieht gerade die Rolläden hoch, während wir nach Hause fahren bzw. gehen. Das war ein anstrengender Tag.

Cathedral Hill - Fairmont Hotel

9. April 1996

Gegen 11.00 Uhr werden wir aus dem Bett geklingelt. Die House-cleaner wollen sauber machen. Wir ziehen ab. Ein Busfahrer hatte uns auf „Cathedral of St. Mary of the Assumption" aufmerksam gemacht. Diese Kirche, die dem Erzbischof von San Francisco als Bischofskirche dient, erhebt sich auf dem 104 m hohen -CATHEDRAL HILL-

Der Bau, der einer Bischofsmütze nachempfunden ist, entstand 1970 aus italienischem Marmor. Er enthält einen Baldachin aus Aluminium und Gold sowie ein riesiges Mosaik. Auch die Glasmalereien und das über 40 m hohe Kruzifix sind modern, aber sehenswert. Die Lichtverhältnisse durch die wunderbaren Fenster sind himmlisch. Wir sind ehrfürchtig und stumm.

Das Fairmont - Hotel. Ich habe das schon als Luxushotel der obersten Klasse erwähnt, soll nun angesteuert werden. Wir suchen rund um das an einem steilen Straßenaufgang liegende Hotel den Aufzug zum Towerrestaurant. Wir finden ihn nicht. Draußen Luxuswagen an Luxuswagen parken bzw. fahren vor. Es nieselt. Ria und ich streiten uns, ob wir reingehen oder nicht. Wir gehen nicht hinein.

Vom Luxushotel zum Luxuswarenhaus Neimann - Marcus. Von 5 $ bis 50.000 $ findet sich alles , was gut und dann doch nur selten 5$ billig ist. Wir essen sehr gut zu Mittag. Ria kauft hier für Mutter eine sehr stilvolle Dose. Nach einem längeren Bummel wieder zu SAFEWAY und ins Motel.

Muir Woods

10. April 1996

Dieser Nationalpark dient der Erhaltung eines Waldökonomiesystems von Altwuchs - Küstensequoias, der höchsten Baumart der Welt. In diesem Wald wurde noch nie ein Baum gefällt. Diese Baumart gedeiht nur im Nebel entlang der kalifornischen Küste. Der größte ist hier 80 m hoch und der mächtigste hat einen Durchmesser von 4,3o m und ist über 1000 Jahre alt. Die Rinde kann 15 bis 30 cm dick sein und schützt so die Bäume vor Waldbrand.Diese mächtigen Stämme und Baumkronen lassen den Wald wie eine natürliche Kathedrale erscheinen.

1905 kaufte der Kongreßabgeordnete Kent und seine Frau für 45.000 $ dieses Gebiet mit 295 Acres (120 ha), um diese letzten Bestände zu erhalten. 1908 schenkten sie das Gebiet der amerikanischen Regierung. Roosevelt erklärte diesen Wald zum Nationaldenkmal und wollte ihn nach Kent benennen. Doch KENT zog es vor ihm den Namen des Naturschützers John MUIR zu geben.

Um 11.00 Uhr fahren wir nun über die Golden Gate Bridge. Am nördlichen Ende ist eine VISTA POINT mit herrlicher Aussicht über die San Francisco Bay. Nach einem Fotoaufenthalt fahren wir weiter über den HWY 101 bzw. 1 nach Muir Woods. Die Fahrt dorthin ist schon beeindruckend, besonders bei diesem herrlichen Wetter. Wir spazieren andachtsvoll unter diesen steinalten Bäumen und atmen ein Stück Ewigkeit. Der Spaziergang führt uns zu den Cathedral und Bohemian Groves, wo wir die höchsten Bäume des Parks bewundern. Durch sehr schöne Ortschaften geht es zurück über die Golden Gate Brigde. Von uns will man keinen Brückenzoll. Wir fahren über den Presidio Park zurück.

San Francisco - Braunschweig

12. April 1996

Gestern Abend begann das Packen. Nach unruhiger Nacht früh wach. Travelodge will zuviel kassieren. Die Summe wird geändert. Nach dem Frühstück fahren wir gegen Mittag zum Flughafen. Wir finden sofort CAR - RETURN. Bei HERTZ ist das unklompiziert: Zählerstand eintragen, Tankinhalt nennen. Eine Frau mit Taschencomputer ruft die Daten ab und ergänzt. Das war´s . Wir nehmen das Gepäck aus dem Auto. Der Shuttlebus steht bereits wenige Meter weiter und ab geht´s zum Internationalen Flughafen von San Francisco. Die Plätze wurden schon auf dem Hinflug reserviert. 16.30 h Ortszeit startet der AIRBUS 340 - 300 in Richtung Alte Welt, nach Paris. Die Nacht war kurz, nur ca. 3 Stunden, da wir gegen Osten fliegen. Um 11.00 h Ortszeit in Paris. Service bei Air France wieder sehr gut.

Der Anschlussflug verspätet sich um eine Stunde. Grund : Stau im Luftraum über Deutschland. Düsseldorf fällt wegen eines Terminalbrandes aus. Auf der Startbahn stehen ca. 10 Maschinen in Warteposition. Die A 300 trägt uns dann Hamburg entgegen. Ria geht zum WC. Sie bleibt lange weg und kommt beladen mit kalten Trinkwasserdosen zurück. Sie hatte starkes Nasenbluten. Der Steward versorgt uns noch großzügig mit ein paar Flaschen Bordwein.

Nach der Landung mit Taxi zum Queens- Hotel. Dort gibt man uns den Schlüssel ohne eine Parkgebührforderung für die letzten drei Tage. Wir tanken und dann werden wir kompliziert aus Hamburg zur Autobahn geleitet. Nach 3 Stunden sind wir glücklich und kaputt in Braunschweig bei Oma und Opa. Dort gibt es Kartoffelsuppe. Auspacken- Duschen - ins Bett.

Noch drei Tage lang dauert das Akklimatisieren in Zeit und Raum.

Rückschau

Wir hatten nicht gedacht, daß alles so einfach vonstatten ging.

Die riesigen Entfernungen beachten

Die erste Nacht soll man fest buchen.

Bei Rückflug sollte man das Auto zeitig beim Vermieter zurückgeben.

Wenn man Städte besucht, vielleicht besser ein Hotel Downtown nehmen und vorbuchen.

Weniger Gepäck mitnehmen.

Das Angebot der riesigen Warenhäuser nutzen. So wird das Essen billiger.

Keine zu billigen Motels nehmen, und sich vorher die Räume zeigen lassen.

Rechtzeitig AAA aufsuchen. und gute Karte besorgen; schützt vor Irrfahrten.